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sondern auf seichte, leichte, weibische Neugierde Antwort gibt? Wie etwa die Spiritisten es wähnen und wollen, die da ihre Toten befragen, sich aber nicht vom Fürsten des Lebens regieren lassen.

 Brauchen wir vielleicht ein solches Leben, wie es der Islam, der ja manchem als Ziel der Entwicklung erscheint, uns vorstellt, ein Leben mit Sinnes- und sinnlichen Genüssen, die des Menschen Willen entehren und entnerven; ein solches Leben, schwächliche Kopie der Zügellosigkeit auf Erden, eine armselige Fortsetzung der Willkürlichkeit in dieser Zeit, ein kaum der Rede wertes Hindämmern und Hinschwelgen, das keine Kraft gibt und keine Kraft fordert? Sollen wir solch ein Leben eines Gottes würdig nennen? Ein Leben, das berauscht und nicht verneut, ein Leben, das schwächliche, weibische Neugierde befriedigte und den heißen Forschungstrieb des Mannes ungelöst ließe; wollt ihr ein solches Leben? Nein, ein solches Leben begehren wir nimmer!

 Oder vielleicht wie jetzt gar manch hohe Denker mit gefalteter Stirne und großer Wichtigkeit als neue Weisheit verkünden, soll es ein Leben mit „endlosen Entwicklungsreihen sein“? – Eine endlose Entwicklung ist – nebenbei gesagt – Unsinn; denn eine Entwicklung, die zu keinem Ziele führt, hört auf Entwicklung zu sein und wird tötendes Einerlei. Also soll es vielleicht ein Leben sein, in dem die Seele durch