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Beruf sei, und sprechen: Ich hoffe, wenn es sein soll, mich zu tot! Der aber, der die Hoffnung ins Herz gelegt und sie Blüten hat treiben lassen, hat nicht dazu es getan, damit die Blüten welk vom Baume fallen, der Wind sie entführe und der Baum kahl und einsam stehe, sondern die entfallenen Blüten und alle geknickten Blätter und die zerbrochenen Hoffnungen protestieren gegen die Enttäuschung und weisen hinüber über Grab und Tod, über Welken und Vergehen, über Gewesensein und Werden, auf eine Zeit, da Hoffen und Haben eins geworden sind. Weil unser Leben voll von Hoffnungen ist, die nie sich erfüllen, und weil der Gott, der uns mit Hoffnungen bedacht und erfüllt hat, treu ist in Seinem ganzen Hause, darum, so sprechen wir, gibt es ein ewiges Leben.

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 Wenn wir über die Schlachtfelder hingehen und die Edelsten unseres Volkes in den Leichenäckern geborgen wissen, wenn Mütter über so viel Raub ihres Lebens klagen und weinen, wenn Väter ihren ganzen Zukunftstraum begraben und wie erstarrt liegen sehen, wenn die Kirche an den Gräbern ihrer Kirchgenossen sinnend und sorgend steht: Warum hast Du mir das getan? so pflanzt sie am Grabe die Hoffnung auf: Es kann nicht sein, daß so viele Lebensbedingungen unter der Erde nutzlos verfallen! Es darf nicht sein, daß so viel Lebensreichtum bloß dazu angehoben hat, daß er launisch vergeudet werde! Es soll nicht sein,