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   Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige; Ich war tot, und siehe, Ich bin lebendig und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.

In dem Herrn Geliebte! Wenn in euren Gemeinden hin und her allsonntäglich der „gemeinsame“ christliche Glaube, wie er uns von den Kinderjahren her vertraut ist, bekannt wird, so wissen wohl nicht viele, daß dieses Kleinod der christlichen Kirche in diesen Tagen so entwertet worden ist, sein Glanz als irreführender Flimmer nachgewiesen und dargestellt war, ja daß man von „berufenster“ Seite nichts Geringeres anrät, als das apostolische Glaubensbekenntnis abzuschaffen oder wenigstens nur „erzählend“ im Gottesdienst zu bekennen, ohne daß man mit seiner Person, seinem Glauben hinter solchem Bekennen stehen müsse. Das Bekenntnis eines Glaubens, den man nicht hat!

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 Zwar sind die Angriffe gegen alles Bekenntnis uralt: dem apostolischen, von Petrus im Namen seiner Mitjünger freudig bezeugten Glauben an „Christus, den Sohn des lebendigen Gottes“ (Matth. 16, 16) stellen sich die Widersacher entgegen, denen St. Johannes Erwähnung tut (1. Joh. 4, 1–3): sie bekennen nicht, daß Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. In früher Zeit (um 170 nach Christi Geburt) hat ein gelehrter Heide, Celsus, in seinem „wahren Wort“ die Menschwerdung und Gottmenschlichkeit, folgerichtig auch die Auferstehung des Herrn bekämpft und bespöttelt. Im Mittelalter erschien am Hofe des Kaisers Friedrich II. von Hohenstaufen eine