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der wurde ein Glied in der Kette der Menschheit. Wir sehen Seine Niedrigkeit: ohne Obdach, weiß Er sich doch im Besitz aller Gewalt, die Ihm übergeben; von den Guttaten Seiner Jünger abhängig, verfügt Er über Tausende. Sein Bewußtsein reicht über zeitliche Schranken hinaus (ehe denn Abraham ward, bin Ich), ob Er gleich an Tag und Stunde sich gebunden hält. Der Freund der Menschen tritt in die Verlassenheit der Einsamkeit hinein, und doch hat das Böse in mannigfacher Gestalt um Ihn sich gelagert, das Elend alltäglich seine Boten an Ihn gesendet. Gehorsam bis zum Tod! Er braucht nur zu wollen, und Legionen der Engel stehen Ihm zu Diensten, – zu wollen, und Er kann wieder zum Zepter greifen. Aber Er hat sich binden lassen, ein Bild ohnegleichen. Ja, Er hat teilgenommen an unsrer Niedrigkeit Bethlehem, Golgatha, und zwischeninne das Leben voll Entbehrung und Enttäuschung. Krippe und Grab – wie ein andrer Mensch! – Aber geweiht ist die Armut, das Leid, die Nacht des Grabes und der Raub des Todes. – Er hat unsre Niedrigkeit an sich genommen, damit wir Genossen Seiner Erhöhung werden sollten. „Auferstanden, aufgefahren“ – mit uns gliedlich verbunden, im Elend verbindet Er uns mit sich in Herrlichkeit: „Wer überwindet in Mir und mit Mir, der soll mit Mir auf Meinem Throne sitzen.“ So will Er die Herrlichkeit mit uns teilen. „Die Krone denen, welchen hienieden die Kreuzesfarbe Hoffarbe gewesen.“ – Das ist innere Herrlichkeit des Glaubensbekenntnisses, in geringe Worte des Bekenntnisses geborgen. – Und diesen Satz will man uns entwerten, ja wohl gar rauben?! Es bleibt dabei, daß das Regiment der Kirche, das heil des einzelnen Gläubigen in den Händen des Herrn Jesus liegt; dem Menschen ist nur ein Name gegeben, in dem er den