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gedenken an Sein Wort: Ich preise Dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, daß Du solches den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen geoffenbart“ (Matth. 11, 25), und sprechen noch in Kürze von der inneren Herrlichkeit. Das aber ist die innere: Quot verba, tot sententiae, soviel Worte, soviel teure Schätze! – Denn „das Symbolum ist die alte, höchste Historie, darinnen uns die unermeßlichen Wunderwerke der göttlichen Majestät von Anfang bis in Ewigkeit vor getragen werden“. –

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 Rein äußerlich besehen, welche Herrlichkeit liegt in der Lutherschen Auslegung! In der Katholischen Kirche wurde der „Glaube“ willkürlich in zwölf Artikel zerlegt und als ein Kirchliches Lehrgesetz behandelt. Luther stellte nicht nur die ursprüngliche Dreizahl wieder her – zur Erinnerung an die Taufe mit den drei Hauptfragen wie an die der Großtaten der Schöpfung, Erlösung und Heiligung, indem er zeigte, daß der Glaube daran eine Glaubenstat sei, mit der ein Mensch den Heilstrost erfaßt. Dazu das Meisterstück zugleich des sprachlichen Ausdrucks, daß der größten Kenner einer (Wackernagel) es unter die Musterproben deutscher Sprache eingereiht hat. Erlösung und Versöhnung. Bei diesen Worten geht der Blick alsbald auf Gethsemane und Golgatha, eilt aber zurücK bis gen Bethlehem: Gott ist geoffenbart im Fleisch! – Denn hier liegt die Wurzel unsrer Erlösung und Versöhnung; in der Fülle der Zeit ist das Ewige erschienen, das sich an die Sehnsucht der Völker angeschlossen, an die Erfahrung beider, der Heiden wie der Juden, daß der Mensch nicht zu Gott kommen kann, es komme denn Gott zuvor zu ihm. – Der eingeborne, einmal geborene und einzigartige Sohn Gottes, der Sohn ohnegleichen, allein unter Tausenden würdig des göttlichen Wohlgefallens. In dem die Fülle der Gottheit leibhaft wohnte,