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Gottes unter der Heerschar, an den Händen gebunden, betrübt zu Tale. Dann: den Sohn des Drosten (Gottessohn), den Sündlosen, verurteilen die „Recken im Ringe“ zum Tode. Danach wird mit der Waffen Schärfe aus hartem Baum ein „starkkräftiges Kreuz“ gefertigt; das selige Gotteskind sollte selber es tragen bis dahin, wo Er sollte verbluten, der reinste Held. Der „Galgen“ wird auf dem „Grieß“ errichtet, ein Baum auf dem Berge; mit „kaltem Eisen“ (caldiwarn) neue Nägel schlugen sie dem Herrn durch Hände und Füße. Das Blut rann zur Erde, das Blut vom Herrn. Aber das Friedekind Gottes rächte sich nicht; es bat den mächtigen Vater, daß Er dem „Wehrtum“, den mächtigen Männern, nicht gram sein möchte. Dann wird mit heiligem, innigem Ernst „aller Tage trübster“ geschildert: Aller Könige kräftigster ist arm geworden uns zum Frommen. Bald darf Er fahren zu Dir, Du, der Lebenden Herr! – Da neigte Er Sein Haupt, ließ aus dem Leibe den heiligen Odem. Später nahm Joseph den kalten Leichnam vom Kreuz und empfing Ihn mit seinen Armen, wie man „seinen Fron“ soll (Paul Gerhardt: So soll man Christus zieren, wenn Er nun liegt danieder!). – Dann begruben sie das Kind Gottes nach Landesbrauch, der Leiber heiligster (lipo helgost), befehlen Ihn der Erde. – Wahrlich, das ist kindlich frische, unmittelbarst kräftige Heilsaneignung. Im „Krist“ heißt es viel künstlicher: Judas führt die Schar dar seinem Herrn; er nahte, daß erfüllt würde alles, was gesagt war. heil dir, Meister! ruft er und küßt Ihn eilig, der es mit Geduld, in milder Huld empfing. Dann sahen die Jünger ihren Herrn fortführen, der nach vielen, wenig innig geschilderten Verhandlungen zum Tod verurteilt wird. Am Schluß eine geistliche Betrachtung von der Macht der Sünde und der Größe der Erlösung. Christus hàgalte sie in thaz crûzi (Kreuz) inti thulta