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 Christliche Gemeinde, willst du dir das auch rauben lassen, diesen höchsten Trost, von dem die Kirche singt?:

Weil du vom Tod erstanden bist,
Soll ich im Tod nicht bleiben,
Mein höchster Trost dein Auffahrt ist,
Tod’sangst kann sie vertreiben.

 Willst du dir diesen Trost auch rauben lassen von den Überverständigen, von der Untreue und Phantasterei eines Christentums, das Christum aus dem Mittelpunkte stößt? Willst du das, so laß dich weiterhin betrügen. Aber etliche bleiben bei dem österlichen Geheimnis am offenen Grabe ihres Herrn und Heilandes und sprechen: „ich danke dir von Herzen, o Jesu, liebster Freund, für deines Todes Schmerzen,“ ach, damit, wenn mein Leben sich endet, es mit deinem Ende schließe, damit es in deinem Anfang, dem Anfange ewigen Lebens, neu beginne. „Wer so stirbt, der stirbt wohl.“

 Ich glaube, daß Jesus Christus am dritten Tage auferstanden ist von den Toten nach der Schrift (1. Kor. 15, 4) und ist ein Erstling geworden unter denen, die da schlafen. (1. Kor. 15, 20.) Das ist ein großer und seliger Trost und eine wahrhaftige und felsenhafte Gewißheit. Und in dieser Gewißheit sprechen wir auch angesichts des Grabes:

Es wird mir sein ein Kämmerlein,
Drin ich auf Rosen liege,
Weil ich nun durch deinen Tod
Tod und Grab besiege.

Amen.