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Gräfin Sie könnten sich noch genug schämen.

Schwester Gretchen Ich schäme mich nicht. Ich bin ein Mauerblümchen.

Graf Waibel, besorgen Sie’s!

Waibel Wollen Sie so freundlich sein. (Ab mit Gretchen.)

Der Haufen bewegt sich nach einer andern Seite des Marktes, dort wird Gretchen sichtbarlich hinten in der Szene an den Pranger geschnürt. Das Interesse der Menge flaut ab.

Frau Niese Die darf sich da was darauf einbilden, gnädige Frau.

Gräfin Frau Niese, sind Sie ja still! Und ein klein wenig mitfühlender.

Frau Niese Jenes fühlte ich, da wird mir’s ganz öd (zieht sich gähnend in eine Gasse zurück).

Launer Das einstdem so herrliche Dasein freut selbst den Lorbeer nicht mehr, wenn er welkt.

Graf Du gibst uns Allen Anlaß zur Resignation.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/96&oldid=- (Version vom 1.8.2018)