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Schwester Gretchen Aber zu Ihnen rede ich Frau Niese.

Frau Niese Das ist Ihre Menschenkenntnis. So was muß sich zart machen im Geheimen. Ist der was rechts, dem ’s Geplapper aus dem Mund fällt wie’n falsches Gebiß?

Schwester Gretchen Nein – aber wie fangen Sie das dann an? –

Frau Niese Man schweigt.

Schwester Gretchen Wie soll dann aber der Herr meine Liebe … meine unaussprechliche Liebe zu ihm erfahren?

Frau Niese Das fühlt er.

Schwester Gretchen Seine hübsch gescheitelten Haare, seine guten treuen Augen, sein leidenschaftlicher Mund, sein lieb stutziges Bärtchen, die prächtige goldene Uhr …!

Frau Niese Sie bleiben vor Respekt stehen, zählen Se ruhig weiter.

Schwester Gretchen Das hat mich alles an dem Herrn entzückt! so

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)