Seite:Hermann Essig Die Weiber von Weinsberg 1909.pdf/7

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schwester Gretchen Ich muß aber meiner Leidenschaft ungestört nachgehen kkönnen … deswegen wohne ich hier.

Frau Niese Der Herr meint’s nicht böse … nur bedenken Sie, der Herr Launer ist Junggeselle und wenn er dann nebenan das Weibliche, das er eben vermißt, so spektakulieren hört, so haut’s den Spund hinaus … machen Sie’s vielleicht ’n bißchen inniger in der Brust.

Schwester Gretchen Ist denn das möglich? … die Menschen laufen umeinander und wohnen beieinander und wissen’s nicht. Sie wissen’s nicht. Sagen Sie etwas zu dem Herrn!

Frau Niese Schickt sich das?!

Schwester Gretchen Der Herr nebenan leidet.

Frau Niese Dem Herrn geht nichts ab.

Schwester Gretchen Das weiß ich … aber weil ich morgen fünfzig werde.

Frau Niese Ja … ja.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)