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Siegfried Mir ist jetzt alles eins.

Schwester Gretchen Jawohl … darum leg dich.

Siegfried Sie!?

Schwester Gretchen Er will mein Vorleben kennen lernen. Ich will dir alles vorher erzählen, damit nichts zwischen uns ist. Ich war bisher eine mit Unrecht Verstoßene.

Siegfried Sie!?

Schwester Gretchen Wie er mich anblickt! Ja ich. Ich will ganz offen alles bekennen. Ich wurde meines Amtes als Lehrerin ganz ungerecht suspendiert. Ich habe meinem Herrn Dekan einen Heiratsantrag gemacht, der Mann war Witwer, da dacht ich, es wäre ganz geschickt, aber der Herr ließ es sich nicht gefallen, schrieb an’s Konsistorium und ich wurde suspendiert.

Siegfried Sus–pendiert. (Senkt den Kopf.)

Schwester Gretchen Es ergreift ihn … oh ich bin glücklich, daß ich ihn habe. Die andern Menschen hören meine Geschichte mit Lachen.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/35&oldid=- (Version vom 1.8.2018)