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Frau Niese Wenn dir sein Leben lieb ist, … darnach entscheid!

Ricke Wie soll ich’s ihm bloß plausibel machen! daß er hergeht.

Frau Niese Du warst sonst immer ganz gewandt.

Ricke (seufzt) Was lügt m’r!? (Ab.)

Frau Niese (mit vollem Maule einen Bissen abreißend) Mit so viel Bekümmernis um das Mädel hab ich noch nie ’n Kanten Brot alle gemacht. – Und gar! Da kommt sie!

Schwester Gretchen tritt ein, läßt den Rock fallen und schnauft auf. Sie sieht den Weinkrug, geht zielbewußt darauf los, steckt den Finger hinein und leckt.

Schwester Gretchen Wein! … neuer Wein! … wer kommt zu mir?

Frau Niese (wird bemerkt) Sie haben Einladung Fräulein Gretchen.

Schwester Gretchen Hoffentlich nicht meine Freundin!

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)