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Schwester Gretchen Ich hab’s geleistet … das ist was Unumstößliches.

Dottore Untersuche ich Ihre Züge, so empfinde ich, Sie sind das Fräulein vom Pranger.

Kaiser Die Sache hat kein öffentliches Interesse. Der Wisch da sieht so verschmökert aus. (Wirft ihn weg.)

Launer Ich kann auf Grund des Papiers nicht geköpft werden.

Kaiser Das Mädchen will reden.

Schwester Gretchen Ich klage die Behörde an, daß sie mich stets gedrückt und mißhandelt hat. Ich wurde meines Amtes ungerecht enthoben, ich – es lebte ein Dekan – – wollte ihn – ließ nicht gefallen – heiraten – suspendiert.

Kaiser Das ist privatrechtlich. Haben Sie dem Herrn die Heirat auch versprochen?

Schwester Gretchen Ja … er mir.

Kaiser Also ein Eid aus Bestechung.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/173&oldid=- (Version vom 1.8.2018)