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Es wird erwartungsvoll still, man hört einen auf den Knieen Laufenden kommen.

Graf (noch im Gang) Sophie, mein teures Weib … hast du … keine Gefühle mehr für mich?

Frau Niese (beim Sichtbarwerden des Grafen) O … O! der edle Mann! … o … o! der beliebte Herr Graf in solcher Demut! weinen m’r da nicht? (Alle Taschentuch.)

Die Gräfin kommt.

Graf Sophie, hast du kein Erbarmen übrig, mich zu verbergen?

Weiber O … das müssen Se tun. Der Herr Graf ist unser Liebling.

Gräfin (verstellt) Nein. Es muß sich vollenden.

Lauteres Geschluchze: „Er kniet ja“.

Graf Sophie, hast du keine Träne für mich?

Gräfin Gatte. Die Lage ist zu ernst.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/157&oldid=- (Version vom 1.8.2018)