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Frau Niese Meine Feier?!

Schwester Gretchen Ja, Ihre Feier. (Stößt sich in ihren Rock.)

Frau Niese (auflesend) Ich schweige … und so gehen Sie auf die Straße? (Schwester Gretchen rennt, den Rock noch weiter schüttelnd, unbesonnen hinaus, bald erhebt sich in der Gasse eine Jagd wie auf einen Marder.) So was täppischem läßt sich nichts zurichten! – Das ist verrückt.

Launer (angelatscht) Dieses Mal wird sie gesteinigt.

Frau Niese Das ist in der göttlichen Weltenordnung.

Launer Sorgen Sie aber dann, daß dieses Zimmer an einen Herrn vermietet wird.

Frau Niese Ich freue mich noch nicht. (Mit dem Besen zusammenkehrend.) ’n bißchen weg da.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)