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Schwester Gretchen Herr Launer, meine Zeit ist kostbar, ich wollte mich nach den Strapazen ein bißchen ordentlich stärken.

Launer Liebe, brünstig prächtiges Wesen, ist das kein Wort für dich, das dich entzündet Liebe, die Liebe, um derenwillen die Menschen alles für einander tun.

Schwester Gretchen Wenn sie in feste Formen übergegangen ist.

Launer Ich bin ein Freund der wilden Natur.

Schwester Gretchen Ich des standesamtlichen Schutzes.

Launer – – auch ich.

Schwester Gretchen Wir gehen zum Notar und setzen den Eid auf.

Launer Mir zwirbelt es im Kopfe wie in einer Rutine, Rutine. Sie haben eine Rutine, die Herzen der Menschen zu erforschen.

Schwester Gretchen Du sollst nicht geköpft werden.

Launer Und du sollst auf dem Standesamt in jenem vergitterten

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/136&oldid=- (Version vom 1.8.2018)