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Launer Ich muß widersprechen. So kann man wenigstens immer ein Ohr frei halten.

Graf Was gestattet sich das Weib gegen den Herrn der Schöpfung.

Launer Sie finden allerendlichstens meine Theorie über die Kaltseeligkeit der Frau bestätigt.

Graf Wie habe ich Sophie vergöttert! … wenn ich d’ran denke! ich möchte mich vom Kirchturm herabstürzen und mich in dem ausgebreiteten Sprungtuch meiner Schwachsinnigkeit auffangen.

Launer Sie hätten dem Stammtisch treu bleiben und niemals heiraten sollen. Ich erlebe wenigstens in dieser Richtung keine Enttäuschung.

Graf Die Einfalt war eben auch meine Heilige! Ich träumte von ihrem erquickenden Lachen als von einem spritzenden Wasserfall. Ich asinus onustus träumte! … Jetzt bin ich erwacht und höre das Todesurteil von ebenderselben, derselben, mit Hohn sprechen!

Launer Fassen Sie sich! … sagen Sie’s morgen dem Kaiser, vielleicht straft er die Bosheit.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/115&oldid=- (Version vom 1.8.2018)