Seite:Heinrich Brandt - Ein ernstes Wort an Herrn Friedrich Dumhof.pdf/12

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Das hieße doch freveln! Was wir im Abendmahle darreichen, das thun wir nach des Herrn klaren Worten; das Eine Brod aber, von dem Sie mit den von Ihnen Verführten essen, und der Eine Wein, den Sie mit Ihres Gleichen trinken, soll ich sagen, was Beide sind? Eine nichtswürdige Falschmünzerei!

.

 Was ich über die in Erlangen Statt gehabte sogenannte Taufe berichtet habe, nennen Sie eine Lüge. Ei, warum haben Sie denn nicht dargethan, inwieferne mein Bericht lügenhaft sey? Warum rücken Sie mit jenem Taufformulare nicht heraus? Warum mußte unser Oberconsistorium über das Affenspiel der deutsch-katholischen Taufen eine so entschiedene, bisher nicht widerlegte Erklärung abgeben, und die als Heiden angesehen wissen wollen, die nur aus solcher Tauffabrik hervorgehen? Was ferner die in Weißenburg angebotene Disputation anbetrifft, so ist mir darüber höchstens nicht ausführlich genug berichtet worden, wünsche aber nichts mehr, als daß solche zu Stande gekommen wäre, da ich gewiß weiß, daß Sie und Ihr Kollege eine schmähliche Niederlage erlitten haben würden. Jetzt thun Sie gewaltig dick, daß nichts daraus geworden ist. Welche Frechheit aber, zu erwarten, daß ehrwürdige Geistliche sich bei Ihren Versammlungen einfinden würden, in denen gleich, als einige achtbare Männer den Mund aufthun wollten, Gassenbuben ihre Meisterstücke mit Lärmmachen übten, und wo Soldaten, mit ihren Mädchen im Arme, die neue Religion als eine für sie ganz passende und schmackhafte priesen! Warum hat Ihnen und Ihren Kollegen