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Betracht ein fruchtbares Gedeihen zu erwarten steht, und endlich

4) die Hoffnung, daß durch die Mittel der neuen Anstalt das Waisenhaus gehoben und unterstützt werde.

 Indem wir die Gründe auseinandersetzten, die uns zur Errichtung der Anstalt bewogen, können wir nicht umhin, nun auch in Kürze den Haupteinwand zu beleuchten, den man gegen Erziehungsanstalten im Allgemeinen zu erheben pflegt, nämlich: daß durch sie viele Eltern zur Ablehnung ihrer Pflicht, die ihnen von Gott geschenkten Kinder im heimlichen Familienkreise zu hegen und zu pflegen, verleitet würden. Wir wollen nicht darauf hinweisen, daß die öffentlichen Schulen mehr oder weniger der gleiche Vorwurf trifft, da die nicht an Ort und Stelle wohnenden Eltern ihre Kinder ebenfalls aus ihrer Mitte dahin senden, ja im letztern Falle noch mehr, indem dann die Schüler meistens in keiner, oder doch nicht genügender Obhut stehen, wir bekennen vielmehr unverholen: würden alle Eltern, vermöge ihrer Zeit und Fähigkeit, wahrhaft im Stande sein, ihren Kindern Zucht und Lehre so, wie es der christlichen Jugend gebührt, zu Haus angedeihen zu lassen, so wären Institute nicht nur überflüssig, sondern sogar schädlich. Da aber Jenes, wie die Erfahrung genugsam lehrt, nicht der Fall ist, so erachten wir Anstalten, die für Beides, Erziehung und Unterricht, im Geiste des Christenthums Sorge tragen, für nothwendig und heilsam, indem nur diese in der That den Kindern Dassenige bieten, was ihnen sonst daheim nicht dargeboten würde. Freilich wird Vater und Mutter dem Kinde nicht so