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Heinrich Heine: Der Salon. Erster Band

kann ihnen nichts mehr helfen. Ein zweites, „nachwachsendes Geschlecht“ hat eingesehen, daß all mein Wort und Lied aus einer großen, gottfreudigen Frühlingsidee emporblühte, die wo nicht besser, doch wenigstens eben so respektabel ist, wie jene triste, modrige Aschermittwochsidee, die unser schönes Europa trübselig entblumt und mit Gespenstern und Tartüffen bevölkert hat. Wogegen ich einst mit leichten Waffen frondirte, wird jetzt ein offener ernster Krieg geführt — ich stehe sogar nicht mehr in den ersten Reihen.

Gott lob! die Revoluzion des Julius hat die Zungen gelöst, die so lange stumm geschienen; ja da die plötzlich Erweckten alles was sie bis dahin verschwiegen auf einmal offenbaren wollten, so entstand viel Geschrey, welches mir mitunter gar unerfreulich die Ohren betäubte. Ich hatte manchmal

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Heinrich Heine: Der Salon. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1834, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heine_Der_Salon_1.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)