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Ein Vampyr ist ein Kind der Nacht,
Und Tod bringt seine Gunst.
Hat er ein armes Kind berückt,

90
Und mit dem Höllennetz umstrickt;

So stirbt sie schnell in seinem Arm.
Er saugt ihr Blut vom Herzen warm.
D’rum präget Euch die Warnung ein:
Wohl Mancher kann ein Vampyr seyn.

Chor.

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Mit Keinem lassen wir uns ein,

Jedweder kann ein Vampyr seyn.


Nr. 3. Arie mit Chor.


Hippolyt.

Recitativ.

Isolde! kühn mag’ ich für dich mein Leben,
Der Hölle Schrecken selbst macht mich nicht beben.
Für dich bekämpfe ich des Feuers Glut,

100
Für dich – der Wogen wilde Flut.


Arie.
Ja, mich beseelet hohe Liebe,
Die Flamme lodert hehr und rein;
Sie ist der mächtigste der Triebe,
Für sie will ich dem Tod mich weih’n.

105
Isolden zu retten

Von schmählichen Ketten,
Das fordert mein Muth!

Chor.
Welche Glut!

Empfohlene Zitierweise:
Cäsar Max Heigel: Der Vampyr, romantische Oper in drei Akten. München: Franz Seraph Hübschmann, 1828, Seite 07. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heigel_%26_Lindpaintner_%E2%80%93_Der_Vampyr_%E2%80%93_07.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)