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Turnerfeuerwehr und zwar schon aus dem Grunde, weil mit Constituirung derselben laut Beschluß des Gemeinderathes vom 12. Juni die persönliche Dienstleistung der hiesigen Grundstücksbesitzer bei Feuersgefahr im Orte aufhörte[1]. Die Feuerwehr bildete sich aus Mitgliedern des 1863 entstandenen Turnvereins, und befindet sich seit 1866 unter der trefflichen Leitung eines ihrer Begründer, des Sattlermeisters C. F. Händler. Als der Turnverein sich 1867 auflöste, schenkte er seine 1864 von Frauen und Jungfrauen Plauens erhaltene schöne Fahne sowie sämtliches Geräth und Baarvermögen an die Feuerwehr, die sich 1869 zugleich auch als Turnverein constituirte. Das erfolgreiche Wirken dieser freiwilligen Löschmannschaft fand nicht nur auswärts, sondern auch in Plauen selbst wohlverdiente Anerkennung, so 1873, als hier gesammelte freiwillige Beiträge es ermöglichten, die gesamte Feuerwehr, (30 Mann) durchaus neu zu uniformiren; so 1874, zu welcher Zeit ihr die Gemeinde aus der Ortsfeuerlöschkasse eine neue Abprotzspritze anschaffte; so 1876, seit welcher Zeit sie aus derselben Kasse gänzlich erhalten wird. Außer bei mehreren Anlässen in Plauen rückte die Feuerwehr seit ihrem Bestehen zu 82 auswärtigen Bränden aus, und erhielt in dieser Zeit für schnelles Eintreffen auf der Feuerstätte 14 Prämien[2]. Möge ihr schweres Wirken wie bisher, so auch in der Zukunft, immer ein mit Erfolg gekröntes sein! -

Die immer lebhafter werdenden Verkehrsbeziehungen zwischen Plauen und Dresden ließen eine bequeme directe Verbindung beider Orte als sehr wünschenswerth erscheinen. Dem vielseitig gefühlten Bedürfnisse kam nun der Dresdner Omnibusverein dadurch entgegen, daß er vom 1. Octbr. 1863 an die Linie Schloßplatz-Plauen eröffnete, welche auch ununterbrochen in Betrieb blieb, bis im Jahre 1873 der Bau der Pferdeeisenbahn vom böhmischen Bahnhof nach dem hiesigen Orte erfolgte. Die am 14. Januar des genannten Jahres eingezogene Omnibuslinie wurde, da die Pferdebahn den letzten Theil ihrer Strecke noch nicht zu eröffnen vermochte, auf Wunsch der Bewohner Plauens und der der Chemnitzer Straße in Dresden vom Omnibusverein auf kurze Zeit nochmals befahren, mit dem 1. Februar aber für immer aufgegeben[3]. Einige Zeit fehlte eine regelmäßige Fahrverbindung zwischen Plauen und Dresden, doch hörte dieser Uebelstand auf, als die Pferdeeisenbahn am 12. März 1873 den Betrieb auf der erwähnten Strecke eröffnete[4]. Die meist vielseitige Benutzung ihrer Wagen zeigt, wie sehr man die bequeme Verbindung zwischen dem hiesigen Orte und der nahen Residenz schätzt. -

Eine ebenfalls recht gute Einrichtung, wenn auch von ganz anderer Art, wurde im Jahre 1865 getroffen. Wegen wiederholt vorgekommener Unzuträglichkeiten beschloß der Gemeinderath unterm 27.

  1. Gem. A. Gemeindebuch, S. 136.
  2. Nach schriftlichen Mittheilungen aus den Acten der Feuerwehr.
  3. Nach schriftlichen Mittheilungen des Dresdner Omnibusvereins.
  4. Dresdner Journal 1873, Beilage zu Nr. 59, auch S. 323.