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verbleibende Rüstholz abgingen, so betrugen die wirklichen Baukosten 3620 Thlr. 13 Gr. 6 Pf.[1]. Nachdem man schon vom Januar 1833 angefangen, die zum Bau nöthigen 1000 Stück Quader aus den Königsteiner Brüchen herbeizuschaffen, wurde am 6. Juni mit dem Abbruch der alten Brücke begonnen, auch binnen 3 Tagen eine hölzerne Interimsbrücke hergestellt[2]. Der Neubau schritt rasch vorwärts, nachdem man wegen des wenig festen Untergrundes einen größeren Pfahlrost gelegt, auch die Schleuße auf dem linken Weißritzufer verlängert und einen Straßendamm aufgeführt hatte, wodurch sich allerdings ein Zuschuß von 893 Thlr. 1 Gr. 10 Pf. zu den schon festgesetzten Baukosten nöthig machte[3]. Die bereits in die alte Brücke eingelegt gewesene eiserne Röhrfahrt für den Zwinger, die sog. Grottenlage, mußte laut ministeriellen Beschlusses vom 14. Mai 1833 in den Neubau wieder mit eingelegt werden[4]. Derselbe wurde im nächsten Frühjahr dem Verkehre übergeben. -

Bekanntlich erfolgte im Jahre 1835 die Einführung eines Schulgesetzes in Sachsen. Auch der hiesige Ort blieb von diesem Ereignisse nicht unberührt, da die zuständigen Behörden bei Berathung über eine zweckmäßige Organisation der Schulverhältnisse in dem Dresdner Ephoralbezirk zu dem Entschlusse gelangten, eine Anzahl zwischen dem Stadtgebiet Dresden und dem Dorfe Plauen gelegener Grundstücke der Schule des letzteren Ortes zuzuweisen, dagegen Cunnersdorf auszuschulen und mit der Schulgemeinde Bannewitz zu vereinigen. Da bei dem am 27. Mai 1836 vom Amtshauptmann v. Watzdorf in Kaitz abgehaltenen Verhandlungstermine die Deputirten aus Cunnersdorf sich mit der Ausschulung ihres Ortes einverstanden erklärten, auch der Lehrer Grützner in Plauen mit der ihm schließlich gebotenen Entschädigung von 12 Thlr. zufrieden war, so genehmigte die Kgl. Kreisdirection im Einverständniß mit der Schulinspection unterm 25. Juli die Ausschulung Cunnersdorfs aus Plauen und die Einschulung nach Bannewitz[5].-

1837 am 20. März kam es nach 10jähriger Pause am hellen Mittage wieder zu einem Brande, der auch bedeutend genannt werden muß, da er in verhältnißmäßig kurzer Zeit nicht nur Wohnhaus und Scheune des Hausbesitzers Kulick (jetzt Wittwe Funke) sondern auch Wohnhaus, Seitengebäude, Scheune und Wagenschuppen mit Stall vom Bauer Rietschel, (jetzt Hessel auf der Kirchstraße), also insgesamt 6 Gebäude in Asche legte. Man vermuthete Brandstiftung, hatte auch eine im Verdacht stehende Person eingezogen und verhört, doch konnte man sie des Verbrechens nicht überführen. Bei diesem Brande waren ebenfalls eine größere Anzahl Spritzen herbeigeeilt, von denen mehrere mit anderen Löschgeräthschaften Schaden litten. Derselbe betrug bei der Commun

  1. A. H. A. IV/IV g. 45, Bl. 1.
  2. Ebenda Bl. 2, 19.
  3. Ebenda Bl. 48, 49.
  4. Ebenda Bl. 33.
  5. A. H. A. V/IIb 17, Bl. 21-52.