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sich als nicht zu hoch herausstellten. Unterm 7. Juni des genannten Jahres genehmigte zwar der Landesadministrator die Herstellung der Straße, die bei einer Gesamtlänge von 301 Ruthen oder 2408 Ellen einen Kostenaufwand von etwa 1250 Thlr. beanspruchte; doch unterblieb schließlich die Ausführung, weil ein gleichzeitig nothwendiger Weißritzuferbau alle Geldmittel absorvirte[1].

Die 1764 errichteten Schlagbäume verschwanden mit der Zeit ebenfalls wie ihre Vorgänger, vermuthlich im bayrischen Erbfolgekriege 1778, so daß bei einer 1789 vorgenommenen Localbesichtigung sich nur noch Spuren von ihnen vorfanden[2]. Mit kurfürstlicher Bewilligung erstanden noch im selben Jahre zwei neue Schlagbäume, weil aber der beim Fleischer Ockert an der Hofmühlenbrücke befindliche Schlagbaum als für das Fuhrwerk unzweckmäßig angebracht sich erwies, auch der andere vor Lindners (jetzt Barbier Rank's) Hause den Weg völlig ausreichend versperrte, wurde der erstere 1789 wieder beseitigt[3]. Jedenfalls noch vor Ausgang des Jahrhunderts trat abermals eine Aenderung hierin ein, indem man auf Verordnung der Wasserbau-Commission den mehr am unteren Ende der Wassergasse stehenden Wegsperrer wieder vor Ockerts Haus bei der Brücke, einen zweiten dagegen am Zell'schen Wege und zwar da aufstellte, wo der von Plauen nach Dresden führende Fußweg ausmündete, der auch befahren werden konnte, und der so ziemlich die Richtung der heutigen Falken- und Zwickauer Straße hatte. Beide Schlagbäume, die im Sommer stets offen standen, und nur im Winter deshalb verschlossen waren, damit dort der Schnee liegen bleiben und die darunter lagernden Röhren vor dem Einfrieren schützen sollte, gingen seit Anfang des Jahres 1806 wieder ein[4]. Weil aber das Löbtauer Chausseehaus nicht selten umritten oder umfahren wurde, beantragte der dortige Einnehmer die Aufrichtung eines neuen Schlagbaumes in Plauen, welcher Antrag durch fürstliches Rescript vom 12. December 1811 zur Ausführung gelangte. Der neue Gast wechselte mehrmals seinen Platz, fand aber 1815 an Bergers (jetzt Klempner Rossi's) Hause eine bleibende Stätte, weil dort die Wassergasse am schmalsten war. Den für die Fußgänger übrig bleibenden Raum sperrte hier noch eine Drehe, so daß eine Person mit einem Korbe nicht passiren konnte, auch selbst unbepackte Passanten in ihren Verrichtungen aufgehalten wurden. Weil die getroffene Einrichtung zu vielen Unzuträglichkeiten Veranlassung gab, wie sich der Bürgermeister Pohland aus Dresden persönlich überzeugt hatte, so richtete dieser eine Eingabe an den Landesherrn, in welcher er hervorhob, daß die von der Gemeinde Plauen vorgebrachten Beschwerden über die Errichtung des Schlagbaumes im Dorfe allerdings erheblich und der Berücksichtigung werth seien, indem dadurch nicht nur die Ortseinwohner,

  1. F. A. Rep. 8, Loc. 35854, Dresden Nr. 353.
  2. Ger. A. Rep. 4, Lit. K. Nr. 735, Bl. 13.
  3. Ebenda Bl. 22, 24.
  4. Ger. A. Lit. P. P. Nr. 8, Bl. 8.