Samuel Wilhelm Oetter: Hat das Städtchen Berneck wirklich seinen Namen von dem Slavischen Donnergott Percun bekommen? | |
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Und vermuthlich hat jeder Erbauer seinem Schloß den Namen selbst gegeben. Daß aber Berneck seinen Namen von einem gewissen Bern erhalten habe, dieß bestättiget sich insonderheit dadurch, weil es noch andere Orte gibt, welche von Bern ihre Namen haben. So liegen an der Zenn zwey Dörfer, die Bernheim heissen. Und wenige Stunden davon liegt das Burgbernheim, welches durch die dort gestandene Burg oder Schloß von jenen unterschieden wurde. Dazu kommen noch folgende adeliche Sitze: Bernbach, Bernbrunn, Bernhausen, Bernstädt, Bernstein. u. a. m. Diese Orte haben ihren Namen von einem Mann bekommen, welcher Bern hieß, und hier das erste Haus erbauete, daher wurden sie Bernheim, das ist das Haus des Berns genennet. Das oben angezogene Bernreut ist auch ein Beweis hievon. Denn ein Bern hat hier einen Wald ausgereutet, Felder und Wiesen daraus gemacht und auch ein Haus dahin gebauet. Dieß hieß nun die Reut des Berns oder Bernreut, darunter das Haus und die dazu gehörigen Güter verstanden werden. Dieß Bernreut wird zwar auch Bärnreut geschrieben. Aber dieß ist nicht recht, denn die wilden Thiere oder die Bären haben die Wälder nicht ausgereutet
Samuel Wilhelm Oetter: Hat das Städtchen Berneck wirklich seinen Namen von dem Slavischen Donnergott Percun bekommen? in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 536. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hat_das_Staedtchen_Berneck_wirklich_seinen_Namen_von_dem_Slavischen_Donnergott_Percun_bekommen.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)