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haben „trauernde Freunde und Verehrer dem zu früh verklärten General-Superintendenten Dr. Steinmetz“ gewidmet. Unter Steinmetz ist unser Verein zur Rettung sittlich verwahrloster Kinder (jetzt Pestalozzi-Verein) gegründet worden. Dr. Fraatz war der letzte General-Superintendent für Grubenhagen „und den Harz“ (Zellerfeld). Mit seinem Tode wurde die General-Superintendentur in Clausthal ausgehoben.

     Die Stadtverwaltung ist bei den Grabmälern vertreten durch Richter Hunaeus († 1832) und Bürgermeister Ramdohr († 1866), die Bergakademie durch die Direktoren Römer († 1869), dessen Denkmal auf Kosten seiner Vaterstadt Hildesheim unterhalten wird, und von Groddeck († 1887).

     Zum Schluß seien noch folgende Grabdenkmäler erwähnt: Familie Lunde, Münzdirektor, etwa im Anfang des 19. Jahrhunderts. Es erinnert daran, daß Clausthal von 1617–1849 eine eigene Münze besaß. – Ernst Eduard Angerstein, Senator und Bergschmiedemeister in Clausthal († 1893 in Hannover). Daneben sein älterer Bruder Georg Friedrich Angerstein († 1873). Die Bergschmiedemeister waren konzessionierte, pensionsberechtigte Beamte beim Bergwerk, ebenso wie die Bergfuhrherren, deren letzter Vertreter Fr. Zeuner, auf dem neuen Gottesacker beerdigt liegt. Eduard Angerstein, der eine Stiftung für Verwahrloste gemacht hat, war auch Mitglied der 1. und 2. Ständekammer in Hannover.

     Die Grabdenkmäler des Alten Gottesackers sind gegenüber den prunkvollen Monumenten der neuen Zeit einfach und bescheiden gemäß der geringen Ansprüche unserer Vorfahren. Die meisten Denkmäler bestehen oder bestanden aus Schieferplatten, Holz- und Eisenkreuzen oder Sandstein.

     Als Ausnahmen kommen bei einigen Gräbern auch gußeiserne Platten vor, von denen wir zwei besonders hervorheben möchten. Die erste trägt die Inschrift: „Hier ruhet Zinngießermeister H. C. Nau, geb. 26. August 1749, gest. 27. Juni 1843. Er war ein Wohltäter der Waisen usw.“ Auf der zweiten Platte ist zu lesen: „Hier ruhen in Frieden, denn ihre Werke folgen ihnen nach, Johann Gottfried Jahn, Zinngießermeister hieselbst, und dessen Ehefrau Johanne Philippine geborene Hempel, beide starben in einer Woche im Monat Junius 1787 ohne Leibeserben und vermachten ihr sämtliches Vermögen den hiesigen Armen. Die Dankbarkeit setzt ihnen dieses Denkmal. Ein dauernderes und schöneres setzten sie sich selbst in dem Herzen jedes Edlen. 1787.“ Das der allgemeinen Armenkasse vermachte Vermögen betrug rund 2.000 Taler.