Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1927 | |
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nur sein Beileid ausgesprochen, sondern ist vor
des Steigers Haus geritten, hat das Fenster
hochgeschoben, seinen Kopf hindurchgesteckt und
gerufen: „Steiger, wo bist Du? Mein Preuß,
wie geht es Dir?“ Worauf der Kranke erwiderte:
„O, gnädiger Herr Fürst, nicht zunahe, nicht zu
nahe, ich habe die Pestilenz!“ Heinrich entgegnete:
„Ei, hast Du wohl schon gehört, daß ein Herzog
von Braunschweig an der Pestilenz gestorben
ist? Tue Dir was zugute, ich will dein gnädiger
Herr sein!“ Als der Kranke, der bald darauf
starb, in seiner Todesangst sagte, er frage nach
des Fürsten Gnade nicht mehr, wenn er nur
Gottes Gnade habe, ritt Heinrich allerdings
zornig fort, hat aber den Steiger diese ungeziemenden
Worte nicht entgelten lassen, sondern
hat es seiner Krankheit zugerechnet und ihm
10 Gulden reichen lassen. In ähnlicher Weise
hat er den alten Wolf Seidel, Bergmeister und
Berghauptmann, in seiner Krankheit besucht, gegetröstet
und unterstützt.
Als Herzog Heinrich am 11. Juni 1568 in einen Alter von 79 Jahren starb, haben sich „die Bergstädte darüber erschrecket und entsetzet und haben ihn mit Seufzen und großem Wehklagen betrauert und beweinert“. Den von ihm ins Leben gerufenen blühenden Bergbau im Harze hinterließ er seinem trefflichen Sohne Julius, der mit gleichem Eifer und mit desto größerer Umsicht das Wert weiterführte.
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Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1927. Piepersche Buchdruckerei, Clausthal 1926, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Harz-Berg-Kalender_1927_032.png&oldid=- (Version vom 15.9.2019)