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Wetterprophezeiung.

     Wenn auch der in älteren Zeiten angenommene direkte Einfluß der Planeten auf unsere Witterungsverhältnisse gerechtem Zweifel unterliegt, so hat man doch die durch langjährige Erfahrung und vielfältige Beobachtung erprobte siebenjährige Verschiedenheit der Jahreswitterung als ungefähren Anhaltspunkt für Wetterprophezeiung genommen und den einzelnen Jahren das Regiment den Planeten Saturn, Jupiter, Mars, Venus, Merkur, sowie der Sonne und dem Monde zugeteilt. Für das Jahr 1922 fiele das Regiment dem Monde zu.

     Das Jahr des Mondes ist mehr feucht als kalt und trocken, wenn man die Jahreswitterung im Durchschnitt nimmt. Der Frühling beginnt mit feuchten, wenn auch verhältnismäßig warmen Tagen; der März ist kalt, im April gibt es viel Regen, der Mai ist Anfangs schön, doch folgt bald bei unangenehmer Kälte regnerisches Wetter; erst im Juni tritt einigermaßen warme und beständige Witterung ein. Der Sommer hat im Mondesjahr viele kalte Tage, wie auch der Herbst im Ganzen genommen, eine feuchte Temperatur hat. Der Winter fängt früh an, schon der Dezember bringt bald Schnee bei sehr lalten Tagen.

     Mit dem Säen der Sommerfrüchte darf man nicht zu lange zögern, doch auch nicht mit Gewalt eilen, weil die Hitze erst spät anfängt. Die Gerste wie auch der Hafer geraten wenigstens mittelmäßig, wie auch Linsen, Wicken, Erbsen. Es gibt genug Heu, nur wenig Grummt. Der Same des Winterbaues, und besonders der Kornsame, wenn er im Herbst früh geSät worden und wirklich groß ist, soll mit den Schafen abgehütet werden, weil er sonst zu fett wird und mehr Stroh als Körner gibt. Die Herbstsaat soll so früh wie möglich gesät werden. Obst, Hopfen und Wein geraten ziemlich gut.




Die Finsternisse des Jahres 1922.

     Im Jahre 1922 werden nur 2 Sonnenfinsternisse stattfinden, von denen die erste in Deutschland sichtbar sein wird. Der Mond wird in diesem Jahre nicht verfinstert.

     Die erste Sonnenfinsternis ist eine ringförmige und ereignet sich am 28. März. Sie nimmt ihren Anfang um 11 Uhr 1 Min. vormittags in Brastlien, erstreckt sich von dort über Zentral- und Südamerika mit Ausnahme von Patagonien, durch quert den Atlantischen Ozean, überzieht den größeren nördlichen Teil von Afrika, Europa mit Ausnahme der nördlichen Hälfte von Skandinavien und das westliche Asien und endet um 5 Uhr 9 Min. nachmittags in der Libyschen Wüste. In Deutschland ist die Finsternis (als partielle) in der Zeit zwischen 2 und 5 Uhr nachmittags zu sehen.

     Die zweite Sonnenfinsternis findet am 21. September statt. Sie ist eine totale und beginnt um 3 Uhr 4. Min. morgens einige Grade südöstlich der Insel Sokotra und erstreckt sich über das östliche Afrika, das südliche Asien, den Indischen Ozean, Australien und Polynesien und endet um 8 Uhr 16 Min. vormittags östlich von Brisbane. Die totale Verfinsterung dauert von 4 Uhr 0 Min. morgens bis 7 Uhr 21 Min. vormittags.