Seite:Harz-Berg-Kalender 1921 045.png

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du auf dieser Seite.


Wetterprophezeiung.

     Wenn auch der in älteren Zeiten angenommene direkte Einfluß der Planeten auf unsere Witterungsverhältnisse gerechtem Zweifel unterliegt, so hat man doch die durch langjährige Erfahrung und vielfältige Beobachtung erprobte siebenjährige Verschiedenheit der Jahreswitterung als ungefähren Anhaltspunkt für Wetterprophezeiung genommen und den einzelnen Jahren das Regiment der Planeten Saturn, Jupiter, Mars, Venus, Merkur, sowie der Sonne und des Mondes zugeteilt. Für das Jahr 1921 fiele das Regiment dem Merkur zu, dessen Eigenschaft folgendermaßen gegeben wurde:

     Das Jahr des Merkur ist mehr trocken und kalt, als warm, wenn man die Jahreswitterung im Durchschnitt nimmt. Der Frühling hat spät noch rauhe und kalte Tage, so daß die Früchte in Gefahr kommen. Der Sommer hat ziemlich viel Regen, von welchem aber die Erde doch nicht recht erquickt wird, danach folgt ein angenehmer Herbst mit vielen schönen Tagen, die bis zu Anfang des Advents anhalten. Der Winter ist gelinde.

     Die Früchte geraten alle ziemlich gut. Hafer, Linsen, Erbsen, Wicken müssen gesäet werden, wenn es nicht zu trocken, aber auch nicht zu feucht ist. Wenn das vorige Jahr einen warmen trockenen Sommer gehabt hat, wird der Weizen viel Stroh, aber wenig Körner liefern; war der vorige Sommer jedoch feucht, so gibt es viel Körner. Obst wächst nicht viel; der Hopfen ist sehr kräftig. Es wehen in diesem Jahre Ostwinde am meisten, einigemal West-, selten Nordwinde. Gewitter kommen wenig vor.



Die Finsternisse des Jahres 1921.

     Im Jahre 1921 haben wir zwei Sonnenfinsterntsse und zwei Mondfinsternisse zu erwarten, von denen in Deutschland die erste Sonnenfinsternis und die zweite Mondfinsternis sichtbar sein werden. Es werden stattfinden:

  1. Eine ringförmige Sonnenfinsternis in den

Vormittagsstunden des 8. April, beginnend um 7 Uhr 52 Min. vorm. an der Westküste Nordafrikas in der Nähe des Kap Mirik und endend um 12 Uhr 38 Min. nachm. in Transbaikalien nahe dem Südende des Baikal-Sees. Die Sichtbarkeit der Finsternis im allgemeinen erstreckt sich über nahezu die ganze nördliche Hälfte Asiens, Europa, das nordwestliche Afrika, den nordöstlichen Teil des Atlantischen Ozeans, die Küste von Labrador und die nördlichen Polargegenden. Die ringförmige Finsternis wird, soweit das Festland in Betracht kommt, nur im nordwestlichen Teile Schottlands und an der nördlichen Küste Norwegens zu sehen sein; sie beginnt um 9 Uhr 24 Min. und endet um 11 Uhr 6 Min. vormittags.

  1. Eine totale Mondfinsternis in den Vormittagsstunden

des 22. April, Sie beginnt als partielle Finsternis um 7 Uhr 3 Min. vorm. und endet als solche um 10 Uhr 26 Min. vorm. Die Totalität dauert von 8 Uhr 24 Min. bis 9 Uhr 5 Min. vorm.

  1. Eine totale Sonnenfinsternis am 1. Oktober

Sie beginnt um 11 Uhr 27 Min. vorm. bei Iquique in Chile und endet um 3 Uhr 44 Min. nachm. im südlichen Eismeer als partielle Finsternis. Sie ist in Europa nicht sichtbar.

  1. Eine partielle Mondfinsternis in der Nacht

vom 16. bis zum 17. Oktober. Sie beginnt um 10 Uhr 14 Min. abends, den 16. und endet um 1 Uhr 34 Min. morgens, den 17. Oktober. Ihre Sichtbarkeit erstreckt sich auch über Europa.




WS: Werbung nicht transkribiert.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1921. Piepersche Buchdruckerei, Clausthal 1921, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Harz-Berg-Kalender_1921_045.png&oldid=- (Version vom 24.7.2019)