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Garten-Kalender.

[Ξ] Obstgarten. Das Moos muß mit scharfen Bürsten, vorzüglich nach einem Regen, abgebürstet werden. Die Blattläuse werden von den jungen Pfropfreisern mit einem Pinsel abgebürstet. Die Kopulierbänder werden gelüftet und Pfählchen an die gepfopften Stämmchen gesteckt.

Gemüsegarten. Gepflanzt werden nun vor allen Dingen Kartoffeln. Zu säen: alle Arten von Kohl, desgl. Thymian, Majoran, Sellerie, Petersilie, Petersilienwurzeln, Kopfsalat, Sommerrettig, Zichorien, Sommerendivien, wenn man noch Pflanzen nöthig hat. Gelegt werden Erbsen zu jeder Zeit, Vietsbohnen, Gurken, Kürbisse, im Anfang wenig, die Hauptaussaat in der Mitte des Monats. Behackt werden Erbsen, Bohnen, Salat, Gurken und Kartoffeln.




Morgenstunde.

     Von dem süßen Traum der Nacht
Fühl’ ich ’s Herz noch beben;
Durch die Adern treibt’s mit Macht:
Lustig ist das Leben!

     Sieh, Frau Sonne ist mir hold,
Sucht mich im Verstecke;
Zärtlich streift ihr frühes Gold
Meine Daunendecke.

     Tubenton und Glockenspiel
Tönen durch den Morgen;
Komm, Frau Musika, und stiehl
Mir die letzten Sorgen!

     Wunderselig wird mein Sinn;
Draußen blüht der Flieder,
Meine schöne Nachbarin
Nestelt noch am Mieder.

     Frisch heraus und nichts versäumt,
Was an Luft gegeben!
Was ich heute Nacht geträumt,
Will ich jetzt erleben!




     – Die Macht der Worte. Dame: „Ach welche Macht kann in einem Wort liegen.“ – Herr: „Ach ja, mich hat ein Frauenwort fürs ganze Leben unglücklich gemacht.“ – Dame: „Wirklich? Da hatte die Frau wohl ‚nein‘ gesagt?“ – Herr (tieftraurig): „Im Gegenteil, sie sagte ‚ja‘!“

     – Wirksames Inserat. Eulalia, kehre zurück! Die Meyer war hier, um Dir etwas über die Lehmann mitzuteilen. Dein Gatte Fridolin.

     – „Ach, Männe, ich möchte meinen toten Azor ausstopfen lassen ...“ – „Na natürlich, der Hund ... Mit mir würdet Du nicht so viel Umstände machen!“

     – Lehrer: Weiß einer von Euch, was Seetang ist? He, Fritz?“ – Fritz: „Am 2. September ist Sedan.“