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Garten-Kalender.

[Ξ]      Obstgarten. Wer Bäume versetzen will, verschiebe es jetzt nicht mehr; man fahre fort die Bäume zu beschneiden. Um Baumschulen anzulegen, ist es jetzt die beste Zeit, wilde Stämmchen einzusetzen.

     Gemüsegarten. Man muß das Allernothwendigste zu bestellen anfangen, wenn es die Witterung erlaubt und die Erde nicht mehr schwierig ist. Zu pflanzen sind: Erbsen und Gartenbohnen. Zu säen: Spinat, Körbel, Petersilie, Zuckerwurzeln, Pastinak, Möhren, Schnittkohl, Salat, Sellerie, englischer Spinat.

     Blumengarten. Die hervortreibenden Hyacinthen, Tazetten und Jonquillen etc. werden des Nachts mit Blumentöpfen zum Schutz gegen den Frost bedeckt, und, wenn sie mit Moos etc. belegt sind, dieses weggeschafft.




Mahnung.

Füge dich drein, geh’s wie es geh:
Vormittag Sonne, Nachmittag Schnee!

Laß dich von Liedern nicht betören,
Draus nur das Schreiten von festlichen Chören,
Mädchenstimmen und Flöten zu hören.

Scheint es vom Süden, bläst es vom Ost,
Lach in die Sonne, wehr dich im Frost!

Lustig gemischt den Juli und Jänner, –
So erzieh ich mir trüstige Männer,
Feste, freie Lebensbekenner.

Füge dich drein, geh’s wie es geh:
Vormittag Sonne, Nachmittag Schnee.

Friedrich Adler.


     – „Großmutter ist sehr krank, Fritz, geh’ leise hinein und sei recht lieb zu ihr, damit es ihr bald besser geht!“ – Bald kam Fritz sehr betrübt aus dem Krankenzimmer zurück. – „Was ist denn los?“ – „Ach, ich habe bloß Gefragt, ob sie wie so’n General mit Musik begraben sein möchte, da hat man mich schon rausgejagt!“

     – Die Lehmschulzen und die Pechmeiern, die gefährlichsten Schwätzerinnen im Städtchen, sitzen in der Kirche nebeneinander und stören jedesmal die Predigt durch ihre rücksichtslos laut geführte Unterhaltung. Am letzten Sonntag war es besonders arg, obgleich der Prediger unausgesetzt mit strafender Miene zu ihnen herübersah.

     Da hielt er plötzlich mitten in seiner Rede an, nachdem er die Worte gesprochen hatte: „Was haben wir von dem Leben im Jenseits zu erwarten?“ . . . Und laut und deutlich schallte es aus dem Munde der Lehmschulzen durch den Raum: „Gänseweißsauer mit Bratkartoffeln!“