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Kalender der Juden.
5611.
 
1851.
Schabat 1
Jan. 4
Adar 1
Febr. 3
14
Klein Purim
16
Beadar 1
März 5
13
Fasten Esther*
17
14
Groß Purim
18
15
Schuschan Purim
19
Nisan 1
April 3
15
Passahfests Anfang (Osterfest)*
17
16
Zweites Fest*
18
21
Siebentes Fest*
23
22
Passahfests Ende*
24
Ijar 1
Mai 3
18
Lag-B’omer (Schülerfest)
20
Sivan 1
Jun. 1
6
Wochenfest (Pfingstfest)*
6
7
Zweites Fest*
7
Thamuz 1
Jul. 1
17
Fasten, Tempel-Eroberung
17
Ab 1
30
9
Fasten, Tempel-Verbr.*
Aug. 7
Elul 1
29
5612 Tischri 1
Neujahrsfest*
Sept. 27
2
Zweites Neujahrsfest*
28
3
Fasten Gedaljah
29
10
Versöhnungsfest*
Octob. 6
15
Laubhüttenfest*
11
16
Zweites Fest*
12
21
Palmenfest
17
22
Versammlung oder Laubhüttenfestes Ende*
18
23
Gesetzfreude*
19
Marchesvan 1
27
Kislev 1
Nov. 25
25
Kirchweihfest
Dec. 19
Tebeth 1
24
Die mit * bezeichneten Feste werden strenge gefeiert.




Die vier Quatember.
Allgemeiner
Reichslalender.
Julianischer
Kalender.
12. März
Reminiscere
28. Februar
11. Juni
Trinitatis
30. Mai
17. September
Crucis
19. September
17. December
Luciä
19. December


See-Leiden.




     Die Jacht Peggy unter dem Befehl des Kapitäns Harrison segelte von Neu-York im J. 1765 nach der Insel Fayal und lichtete hier, nachdem sie ihre Ladung abgesetzt hatte, am 24. October zur Rückfahrt die Anker. Das Wetter war schön bis zum 29., wo es zu stürmen anfieng und auch einen ganzen Monat lang bis zum 1. December so fortfuhr. Das Takelwerk war dermaßen beschädigt, daß das Schiff nur langsam von der Stelle kam und der Mundvorrath, eine kleine Quantität Brod ausgenommen, ganz aufgebraucht: ein Viertelpfund Brod, ein halbes Maß Wein und ein Maß Waßer auf den Mann war Alles, was Jeder an Bord täglich erhielt.

     Das Schiff selbst war von dem beständigen Kämpfen mit Wind und Wellen in einem sehr schlechten Zustande leck und übel zugerichtet. Die See gieng sehr hoch. Donner und Blitz wollten fast nicht aufhören und die dem Verhungern nahe Mannschaft muste auch noch das Untergehen des Schiffes gewärtigen. Während der Sturm so heftig fortraste, daß alle Möglichkeit der Verbindung mit einem anderen Fahrzeuge abgeschnitten war, hatten sie den Kummer, zwei Schiffe an ihnen vorüberfahren zu sehen, ohne diesen ihre Leiden mittheilen zu können. Sie hatten nichts als die klägliche Aussicht auf den Hungertod vor sich. Mit allgemeiner Zustimmung wurde nun an der seitherigen Brod- und Waßerration noch mehr abgebrochen, bis am Ende das Brod ganz aufgegeßen und vom Waßer nur noch acht Maß unten in einem Faße, und dieses Wenige dazu dick und schmutzig, übrig waren. So lange die Leute zu leben hatten, gehorchten sie willig den Befehlen ihres Vorgesetzten, als aber Alles aufgebraucht war, machten sie ihre Drangsale zu Verzweifelten. Sie tranken den Wein und Branntwein, wurden berauscht und ließen ihre Noth bald in Jammern und Wehklagen, bald in Flüchen und Verwünschungen aus.

     Der Kapitän, dem sie den Bodenschleim der Waßertonne verachtend überlaßen hatten, enthielt sich so viel möglich des Weins und gieng aufs Haushälterischste mit dem elenden Reste der Flüßigkeit um. Mitten in dieser ihrer Verzweiflung erblickten sie ein Segel. Alle starrten begierig nach ihm hin und selbst ihre verzweifelte Stimmung legte sich auf einen Augenblick. Sie zogen eine Nothflage auf, und das fremde Fahrzeug kam ihnen auch um elf Uhr, am Vormittag des Tages, wo man es zuerst gesehen hatte, so nahe, daß sie im Stande waren, ihm ihre klägliche Lage mitzutheilen. Das Wetter war ruhig, und der fremde Kapitän versprach ihnen eine Beisteuer an Brod, da er sonst nichts entbehren könne. Doch selbst mit der Absendung dieser Nothhülfe zögerte der Unmensch, indem er sich eine volle Stunde ganz gleichmüthig mit Aufnahme von Beobachtungen beschäftigte, während