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Sprache verrichtet, ist mit Ceremonien überladen, die oft ganz sinnlos und unzweckmäßig sind; daraus kann nichts, als größtentheils blosser Mechanismus entstehen. Wie hart muß dieß dem redlichen Geistlichen fallen! – Wie wehe muß es ihm thun, wenn er das Volk zur Kirche, wie zur geistlichen Komödie, kommen sieht, ohne Verlangen nach Nahrung für Verstand und Herz, sondern um für seine Augen und Ohren eine Ergötzung zu suchen, kurz einen andächtigen Zeitvertreib zu haben! – Sucht er sich nur in etwas selbst zu helfen, und nimmt Verbesserungen vor, so viel Er kann; so hat er Verdruß über Verdruß, und diesen helfen manche Herren Confratres treulich vermehren, oder sie verursachen ihn wohl selbst. Denn der H. Pfarrer Mauer zu Unsleben ist nicht der Einzige in der Diöcese, er hat seines gleichen noch mehrere. Diese machen sich dann ein Verdienst daraus, und glauben einen recht gottgefälligen Eifer zu beweisen, wenn sie ihre jüngern Mitbrüder, als Ketzer oder Freygeister (ohne aber zu wissen, was ein Freygeist ist) verschreyen, weil sie nicht an Hexen und Gespenster glauben, nicht immer, wie sie, den Rosenkranz in den Händen haben und unverstandene