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Diverse: Handbuch der Politik – Band 2

Die landwirtschaftl. Nebengewerbe verteilen sich in folgender Weise auf die Bundesstaaten:

Zucker-
fabriken
Branntwein-
brennereien
Stärke-
fabriken
Getreide-
mühlen
Bier-
brauereien
Säge-
mühlen
Ziegeleien
Preussen 377 5 229 393 22 563 1 477 3 843 5 921
Bayern 3 3 478 7 4 845 2 721 3 087 973
Sachsen 519 5 899 190 353 264
Württemberg 18 2 733 1 297 876 983 340
Baden 1 17 349 1 759 261 683 203
Hessen 3 184 1 825 74 200 337
Elsass-Lothringen 1 7 041 1 197 18 73 69
Bremen, Hamburg, Lübeck 4 38 4 1 11
Im übrigen Deutschland 56 222 27 3 001 413 831 610

Mit Zuckerrüben waren 1907: 513 822 Hektar bestellt; 1908/9 verarbeiteten 358 Zuckerfabriken mit 5925 Dampfmaschinen zu 166 124 Pferdekräften 11 809 182 Tonnen Buben zu 1 980 387 Tonnen Zucker, wovon 838 415 Tonnen zur Ausfuhr gelangten.

Die Kartoffelkultur beansprucht 3 173 830 Hektar, sie liefert nicht nur menschliche und tierische Nahrung, sondern auch Rohstoff für Brennerei-, Stärke- und Stärkezuckerfabrikation.

Von den 66 745 Brennereien verarbeiteten 6583 landwirtschaftliche und 25 gewerbliche Brennereien Kartoffeln und 7431 landwirtschaftliche, und 734 gewerbliche Brennereien Getreide als Rohmaterial, während 51 972 andere Stoffe verwendeten. Von den insgesamt 4 018 311 hl Alkohol wurden allein von landwirtschaftlichen Kartoffelbrennereien 3 118 604 hl, von landwirtschaftlichen Getreidebrennereien 291 346 hl gewonnen.

Die Stärkegewinnung in Deutschland schätzt Schultze auf 70 Millionen halbjährlich. 1907 bis 1908 gab es 24 Stärkezuckerfabriken, die 8 184 Tonnen Stärkezucker in fester Form, 46 634 Stärkesirup und 4 846 Tonnen Zuckerfarben gewannen.

Zuckerrübenbau und Brennerei machen den Betrieb intensiver, sie haben Hackfruchtkultur, intensiveren Fruchtwechsel und bessere Ackerkultur zur Folge und liefern wertvolle Rückstände zu Futterzwecken. Die Rübenkultur hat auch zu rationeller Düngung und zur Züchtung schwerer Pferde kalten Schlages Anlass gegeben.

Die deutsche Forstwirtschaft wird von der Betriebsstatistik in folgenden Zahlen dargestellt:

Grössenklassen.
Die forstwirtschaft-
lich benutzten
Flächen d. einzelnen
Betriebe betragen
Zahl der
forstwirt-
schaftlichen
Betriebe
überhaupt
Forstwirtschaftliche
Betriebe
Grösse der bewirtschafteten Fläche
mit ohne Gesamt-
fläche
Von der Gesamtfläche ist
landwirtschaftlich
benutzte Fläche
(einschl. Nutzgarten
und Weinberg)
forstwirt-
schaftlich
benutztes
Land
landwirt-
schaftlich
be-
nutztes
Land (einschliessl.
Nutzgarten
u. Weinberg)
Öd- u. Unland
(einschliessl.
geringere
Weide und
Hutung)
sonstige Fläche (Haus-
und Hofraum,
Ziergarten,
Wege, Ge-
wässer)
unter 1 ha 448 117 444 365 3 752 3 061 089 171 222 2 644 344 187 166 58 357
1–2 175 720 173 359 2 361 2 312 124 235 820 1 859 719 172 840 43 745
2–10 299 916 294 526 5 390 7 096 566 1 351 226 5 071 750 543 422 130 168
10–20 51 852 49 526 2 326 2 526 016 695 355 1 568 776 211 283 50 602
20–100 33 293 27 485 5 808 3 741 223 1 346 486 2 008 402 286 841 99 494
100–200 5 571 3 049 2 522 1 599 970 788 724 681 360 78 584 51 302
200–500 4 624 2 531 2 093 2 290 460 1 446 510 696 407 84 715 62 828
500–1000 1 649 888 761 1 490 171 1 147 106 264 874 34 905 43 286
1000–2000 1096 502 594 1 723 009 1 550 595 109 550 38 918 23 946
2000–5000 1 093 417 676 3 704 328 3 473 087 66 928 94 328 69 985
5000 und darüber 247 103 144 1 769 697 1 669 513 24 211 46 255 29 718
Summe 1 023 178 996 751 26 427 31 314 653 13 875 644 14 996 321 1 779 257 663 431
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Handbuch der Politik – Band 2. Dr. Walther Rothschild, Berlin und Leipzig 1914, Seite 379. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Handbuch_der_Politik_Band_2.pdf/395&oldid=- (Version vom 28.10.2021)