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Diverse: Handbuch der Politik – Band 2

den Grossstädten höher als in den Landorten. Der Mindestbetrag soll 60 fr., der Höchstbetrag 90 fr. pro Jahr und Kind sein. Die Unterstützung wird halbmonatlich ausgezahlt.

Sodann muss die Hauswirtschaft stelbst ökonomischer betrieben werden. Dazu ist vor allem eine bessere hauswirtschaftliche Bildung der Frau erforderlich. Durchschnittlich fast 9/10 alles Manneserwerbs geht durch die Hand der Hausfrau zum Zweck der Verwaltung und Verwertung. Früher, solange die Hauswirtschaft eine Produktionswirtschaft war, disponierte die Hausfrau über die Produkte der eigenen Wirtschaft und wusste in allem, was zur Hauswirtschaft gehörte, gut Bescheid. Mit der neuzeitlichen Veränderung der Hauswirtschaft kam der weiblichen Bevölkerung jene Kenntnis vielfach abhanden. Und doch ist die von der Hausfrau zu regelnde Ernährung von grossem Belang, nicht nur für Gesundheit, Wachstum und Leistungsfähigkeit der Familienmitglieder, sondern zugleich für die Familienkosten selbst. Zur richtigen Gestaltung der Ernährung bedarf es neben dem nötigen Geld auch der nötigen Haushaltskenntnisse. Es kann mit bescheidenen Mitteln eine genügende Ernährung ermöglicht werden, umgekehrt kann eine ungenügende Ernährung und schlechte Führung des häuslichen Budgets in unzweckmässiger Zusammenstellung der Speisenfolge und in mangelnder Kochkunst beruhen. Darum muss der modernen Hausfrau die Kenntnis von den diätischen Forderungen der Hygiene, von einer guten Kombination der Nahrungsmittel und Nahrungsstoffe, von einer richtigen Zubereitung und Temperatur, von einer verständigen Anwendung der Genussmittel und der Speisenfolge geläufig sein und sie muss dieselben auch praktisch alltäglich


Europ. Russland[1] Finnland Serbien Rumänien Bulgarien Italien
Fläche qkm 4 889 063 373 604 48 303 131 353 96 345 286 682
Einwohnerzahl 1910 118 691 000 3 093 000 2 912 000 6 966 000 4 329 000 34 377 000
Lebend-Geborene
Jahres-
durchschnitt
überhaupt auf 1000 Einw. überhaupt auf 1000 Einw. überhaupt auf 1000 Einw. überhaupt auf 1000 Einw. überhaupt auf 1000 Einw. überhaupt auf 1000 Einw.
1841/1850 . . 54 728 35,5 . . . . . . . .
1851/1860 . . 60 638 35,9 . . . . . . . .
1861/1870 . . 61 585 34,4 [2]54 021 44,6 136 413 33,0 . . . .
1871/1880 3 503 022 . 70 840 37,0 57 729 40,5 154 948 35,0 . . [3]1 015 577 36,9
1881/1890 4 022 120 . 77 436 35,0 88 178 45,0 206 046 41,4 . . 1 106 211 37,8
1891/1900 4 520 645 49,2 81 737 32,2 96 993 41,7 230 847 40,6 136 605 39,4 1 098 741 35,0
1901/1910 . . 90 293 31,2 105 707 38,9 260 437 39,8 167 305 41,4 1 089 524 32,7
Jahr
1901 4 801 190 48,0 88 637 32,5 96 348 38,0 240 703 39,3 141 373 37,7 1 057 763 32,5
1902 4 993 248 49,1 87 082 31,5 98 000 38,0 241 886 39,0 148 719 39,1 1 093 074 33,4
1903 4 978 305 48,1 85 120 30,4 105 553 40,9 252 246 40,1 159 164 41,3 1 042 090 31,7
1904 5 124 544 48,5 90 253 31,8 106 259 39,8 [4]256 177 40,1 167 263 42,8 1 085 431 32,9
1905 4 830 252 44,8 87 841 30,5 100 242 37,3 248 145 38,2 174 189 43,8 1 084 518 32,7
1906 5 116 919 47,0 91 401 31,3 112 973 41,3 262 438 39,9 178 989 44,0 1 070 978 32,1
1907 5 181 369 46,6 92 457 31,2 111 340 40,0 274 487 41,1 180 060 43,6 1 062 333 31,7
1908 5 042 114 44,2 92 146 30,7 103 903 36,8 272 850 40,3 169 338 40,4 1 138 813 33,7
1909 5 124 246 43,9 95 005 31,2 110 195 38,7 282 342 41,1 172 583 40,6 1 115 831 32,7
1910 . . 92 984 30,1 112 309 38,5 273 106 39,2 181 368 42,0 1 144 410 33,3

  1. Ausschliesslich Finnland, Polen und Kaukasien.
  2. 1862–1870.
  3. 1872–1880.
  4. 1904–1910 vorläufige Ergebnisse.
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Handbuch der Politik – Band 2. Dr. Walther Rothschild, Berlin und Leipzig 1914, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Handbuch_der_Politik_Band_2.pdf/241&oldid=- (Version vom 22.11.2023)