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Lappenberg hat sich durch die Bearbeitung der Niedersachsen betreffenden Geschichtsquellen und des Hamburger Urkundenbuches die größten Verdienste erworben, und die unter seiner Leitung entstandenen Uebersetzungen des Dr. Laurent waren um so willkommener, weil sie den Ausgaben der Texte in der Sammlung der Mon. Germ. vorangingen. Doch war die Nothwendigkeit recht zahlreicher Verbesserungen in diesen Uebersetzungen schon lange anerkannt; außer diesen bedurften auch die von Lappenberg herrührenden Anmerkungen einer Durchsicht, bei welcher es nur in einzelnen Fällen möglich erschien zu bemerken, was von ihm oder von mir herrührt. Erforderlich war vorzüglich ein Hinweis auf die Unechtheit der meisten uns überlieferten päpstlichen Bullen, welche sich auf die nordische Mission beziehen. Dieser Gegenstand ist behandelt von K. Koppmann in der Zeitschrift für Hamburger Geschichte V, 483—573, und von G. Dehio in seiner Geschichte des Erzbisthums Hamburg-Bremen, Berlin 1877. Beide setzten die Verfälschung der älteren Bullen, und im Zusammenhang damit auch der Lebensbeschreibungen Ansgars und Rimberts, in etwas spätere Zeit; Adams Werk ist davon noch unberührt. Dagegen hat er ältere Fälschungen, welche sich auf den Besitz von Turholt und Ramesloh beziehen, schon vorgefunden und benutzt. Ihm selbst läßt sich keine Betheiligung daran nachweisen.

Berlin, im Juni 1886.

W. Wattenbach.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite XIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_p_014.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)