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Einleitung


Es giebt wenige Städte, welche bei ihrer Gründung zu einer so hohen Aufgabe berufen wurden, wie Karl der Große sie für Hamburg gestellt hat, als er seine Priester und Ritter an diesen, durch die Ausmündung zweier Flüsse in die Elbe dem Verkehre günstigen, durch die Entfernung von der See und den dort durch damals unbedeichte sumpfige Inseln vielfach durchbrochenen Strom gegen Seeräuber geschützten Ort zu senden beschloß. Der Kaiser bestimmte diese Stadt, zur großen Missionsanstalt für den ganzen noch unerforschten Norden, von dessen Völkern, den Dänen, Nordmannen, Schweden, manchen Slavenstämmen, den Franken die meisten nur durch feindliche Berührungen bekannt, andere gänzlich unbekannt waren. Der Haß und die Raubsucht der Heiden haben diese Friedensburg häufig zerstört. Doch fand schon Ludwig der Fromme in dem Niederländer Ansgar einen eben so begeisterten und kühnen Glaubensboten, als in den Grenzen seines Sprengels thätigen Bischof. Auf diesen, welcher wie wenige den Beinamen des Heiligen verdiente, folgten würdige Männer, welche in seinen Fußstapfen fortschreiten versuchten. Ein Jahrhundert nach ihm befestigte der Erzbischof Adaldag, vom Kaiser Otto dem Großen unterstützt, die Ergebnisse der bisherigen evangelischen Bestrebungen durch die Gründung der dänischen Bisthümer, und schloß sein Erzbisthum noch näher an Deutschland durch die Gründung der Bisthümer in den Ländern der nördlichen Slaven. Von diesem Zeitpunkte an verknüpfte sich auch die Geschichte seiner ganzen umfangreichen

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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite VII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_p_007.png&oldid=- (Version vom 6.1.2021)