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Stiefsohn des Königs das Geleit gegeben und sich mit Thränen flehentlich ihnen zur Fürbitte empfohlen haben. Sein Name war Stinkil. Er allein brachte, von Barmherzigkeit gegen die Brüder ergriffen, denselben Geschenke dar und brachte sie durch die schwedischen Berglande wohlbehalten zu der sehr frommen SCH. 67. Königin Gunhild [oder Giuthe], die, vom Könige der Dänen wegen ihrer Blutsverwandtschaft mit ihm geschieden, auf ihren Gütern jenseits Dännemarks sich aufhielt, indem sie Gastlichkeit übte und Almosen gab und anderen Werten der Frömmigkeit oblag. Sie empfing die Gesandten mit außerordentlichen Ehren als Boten Gottes und überschickte durch sie dem Erzbischofe große Gastgeschenke.

15. Indeß folgte den Schweden, die ihren Bischof zurückgewiesen hatten, die göttliche Rache. Zuerst nämlich kam ein Sohn des Königs, Namens Anund, den der Vater ausgesandt hatte, sein Reich zu erweitern, als er in die Heimat der Weiber gelangte, die, wie ich denke, Amazonen waren, samt seinem Heere durch Gift um, welches jene in die Quellen mischten. Darnach suchte außer anderen Plagen eine solche Dürre und ein so schwerer Miswachs die Schweden heim, daß sie Gesandte an den Erzbischof schickten und ihren Bischof wiederverlangten, indem sie Buße für das Vergangene und die Treue ihres Volkes gelobten. Darüber demnach hocherfreut, gab der Erzbischof der verlangenden Heerde den willigen Hirten. Als dieser darauf nach Schweden kam, wurde er von Allen mit so reger Empfänglichkeit aufgenommen, daß er das ganze Volk der Wirmilaner[1] Christo gewann und auch Wunderthaten unter dem Volke verrichtet haben soll.

Zur selbigen Zeit starb der Schwedenkönig Emund, nach welchem sein Neffe Stinkel, dessen wir oben gedacht haben, in


Schol. 67.Verschieden von ihr war Gunhild. die Wittwe Anunds, auch die Gude, welche Thore tödtete.

  1. Wärmeland.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_134.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)