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stiftete er gleich anfangs, aber er schuf späterhin auch noch andere, nämlich eine dritte zu Bremen, St. Paulus gewidmet, von Gütern, die dem Hospitale gehörten; eine vierte zu Liastimona, von dem Landsitze dieses Hofes; eine fünfte beabsichtigte er, sollte zu Stade und eine sechste jenseits der Elbe aus dem Sollonberg[1] entstehen. Eine siebente begann er zu Aspice,[2] einem Orte, der in Wald und Gebirg belegen, zur Mindener Diöcese gehört. Die achte Propstei ist die Gozzicaner Abtei am Salaflusse, welche die Verwandten des Erzbischofs gründeten.[3]

10. Er begann auch noch sehr viele andere Bauten an verschiedenen Orten, von denen aber die meisten noch zu seinen Lebzeiten wieder verfielen, während er mit den Staatsangelegenheiten beschäftigt war; wie z. B. jenes steinerne Hans in Aspice, welches, als er selbst zugegen war, plötzlich zusammenstürzte. Von den übrigen ergiebt sich, daß sie durch die Raubgier oder Nachlässigkeit der Pröpste verschwunden sind, welche der Erzbischof mitunter, wenn ihre Betrügereien herauskamen, scharf züchtigte. Und in dieser Beziehung kann man sehen, daß die Nichtswürdigkeit derer, denen er mehr, als billig war, Vertrauen schenkte, die Absichten des Erzbischofs oft vom guten Wege abgelenkt hat.

Für die inneren Angelegenheiten nun sorgte Adalbert von Anfang an auf eine tüchtige und löbliche Weise; was aber im Auslande in Bezug auf die Heidenmission geschah, das wird die nachfolgende Darstellung in kurzem entwickeln.

11. Der Metropolitan schickte, sowie er das Bisthum angetreten hatte, an die Könige des Nordens Gesandte, um deren Freundschaft sich zu erbitten. Auch verbreitete er Ermahnungsschreiben

  1. Der Süllberg beim Dorfe Blankenese an der Elbe. Vergl unten Kap. 25 und das Hamb. Urkundenbuch Bd. I, Nr. LXXX.
  2. Vielleicht Esbeck, ein Kirchdorf zwischen Salz-Hemmendorf und Gronau im Amte Lauenstein im Fürstenthum Calenberg.
  3. Das Kloster Goseck, liegend zwischen Naumburg und Weißenfels, ward laut des im Hamb. Urkundenbuch Band I, Nr. LXXVI, vorhandenen Documentes von den drei Brüdern Adalbert, Erzbischof von Bremen, und den Pfalzgrafen Dedo und Friedrich am 20. Sept. 1053 der Bremischen Kirche übergeben.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_129.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)