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den Meinher, dem ThorgatSCH. 45. aber bestellte er den Gotescalk von Ramsola als Bischof (der Gothen) zum Nachfolger. Denn damals soll der seligste Bischof Thorgat, als er sich der Predigt wegen längere Zeit zu Bremen bei dem Erzbischof aufhielt, von der schrecklichen Krankheit des Aussatzes befallen, dem Tage seiner Abrufung mit großer Geduld entgegengesehen haben, und endlich wurde er, nachdem er durch einen seligen Tod vollendet hatte, in der St. Peterskirche bestattet, wo auch Folcward und Harich und der große OthingarSCH. 46. und Poppo in Frieden ruhen. Es befanden sich aber zu der Zeit sehr berühmte Verkündiger des Evangelii beim Erzbischofe, nämlich die Bischöfe Othingar der Jüngere von Dännemark, Sigafrid von Schweden, Rodolf von Nortmannien, welche ihm berichteten, wie große Dinge der Herr zur Rettung der Heiden gethan habe, die von Tag zu Tage in der Bekehrung fortschritten. Diese entließ der Oberhirt, wie es sich gebührte, mit allen Ehren und entsandte sie wieder zur Verkündigung des Wortes Gottes.

63. Zu jener Zeit erhielt Kaiser Konrad (II.) für seinen Sohn Heinrich die Hand einer Tochter des Königs Chnut, und reiste mit diesen sogleich in königlicher Pracht nach Italien, um dort dem Reiche sein Recht werden zu lassen. Auf diesem Zuge begleitete ihn König Chnut[1], der durch die Herrschaft über drei

Schol. 45. Thorgot und zugleich auch Bischof Odinkar sollen lange vorher verkündet haben, die Kirche von Hamburg und Bremen werde einmal wegen ihrer Sünden zerstört werden: diese Prophezeihung sieht man jetzt erfüllt.

Schol. 46. Eine Schwester des Bischofs Odinkar war Asa, ein sehr frommes Weib, welche auch eine Pfründe zu Bremen hatte. Diese ging immer barfuß einher und soll zwanzig Jahre hindurch Fasten, Gebet und Almosen obgelegen haben, indem sie nur selten die Kirche verließ, und als sie darauf eines seligen Todes verschied, schenkte sie, da sie an Schätzen nichts mehr besaß, der Kirche ihre Kinder.

  1. Hier irrt sich Adam. König Kanut war schon im Jahre 1026 nach Rom gekommen, und die Vermählung König Heinrichs III. mit dessen Tochter erfolgte erst nach dessen Tode. Vergl. Lappenberg’s Gesch. von Großbritannien I, 476.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_105.png&oldid=- (Version vom 6.1.2021)