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alle, die vor ihm waren, und keiner der Könige war dem Volke der Schweden so theuer, wie Anund.

58. Da zu der Zeit zwischen Sclaven und Transalbianern ein festgeschlossener Friede bestand, so bauete Erzbischof Unwan seine Metropolis Hammaburg wieder neu auf, und indem er den zerstreuten Clerus wieder sammelte, vereinigte er daselbst eine große Menge sowohl von Bürgern als von geistlichen Brüdern. In Folge dessen wohnte er wie auch Herzog Bernhard häufig daselbst, blieb manchmal ein halbes Jahr in Hammaburg, wohin er denn auch den sehr glorreichen König Chnut und die Statthalter der Sclaven, Uto und Sederich[1], zur Unterredung einlud.

Auf solche Weise, meldet die Geschichte, erfüllte Erzbischof Unwan, berühmt im Inlande wie im Auslande, seinen Beruf als Sendbote für die Heiden. Jetzt bleibt noch das zu berichten, was wir von König Olaphs Märtyrerthum durch die geflügelte Fama vernahmen.

Olaph also, der hochberühmte König der Nortmannen, kämpfte gegen Chnut, den König der Dänen, der sein Reich angegriffen hatte, in einem beständigen Kriege. Und endlich soll der glückseligste König Olaph durch einen Aufstand der Vornehmen, deren Weiber er wegen böser Zauberkünste hatte aufheben lassen, aus seinem Reiche Norwegen vertrieben sein. Und darauf regierte Chnut in Nortmannien zugleich und in Danien und - was bis auf ihn keinem Könige hatte zu Theil werden können in - Anglien. Olaph aber, der seine ganze Hoffnung auf Gott setzte, erneuerte, die Götzendiener zu unterdrücken, den Krieg wiederum, und so sammelte er beim Könige der Schweden, dessen Tochter er zur Gemahlin hatte, und bei den Völkern der Inseln[2] ein unzählbares Heer und eroberte sein erbliches Reich mit Gewalt der Waffen wieder. Nun war dieser sehr christliche

  1. Von Uto, Mystiwoi’s Sohn, siehe oben Kap. 40 und unten Kap. 64; von Sederich ist vielleicht Kap. 24 die Rede gewesen.
  2. In der Handschrift 1 steht islanorum, ist aber auch hier in insularum verändert, so daß schwerlich an Isländer zu denken ist.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_101.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)