und Italer bezwungen hatte, als er bereits zum dritten Male als Sieger in Rom eingezogen war[1], einem vorzeitigen Tode[2]. Nach seinem Tode stritt man sich um das Reich. Damals aber sahen sich auch die Sclaven, welche von christlichen Richtern mehr, als recht war, bedrückt wurden, genöthigt, endlich das Joch der Knechtschaft abzuschütteln und ihre Freiheit mit den Waffen zu schützen. Fürsten der Winuler waren Mystiwoi und Mizzidrog,SCH. 28. unter deren Führung der Aufstand begann. Geleitet von diesen, empörten sich die Sclaven und verheerten zuerst ganz Nordelbingen mit Feuer und Schwert, dann durchzogen sie das übrige Sclavenland, zündeten alle Kirchen an und zerstörten sie bis auf den Grund. Die Priester aber und die übrigen Kirchendiener mordeten sie unter mannigfachen Todesqualen und hinterließen keine Spnr vom Christenthume jenseits der Elbe.[3]
41. Aus Hammaburg wurden damals und in der Folge viele Geistliche und Bürger gefangen hinweggeführt und noch mehr derselben aus Haß gegen das Christentum getödtet. Der von uns noch oft zu erwähnende König der Dänen, der alle Begebenheiten der Barbaren wie geschrieben im Gedächtniß hatte, erzählte uns, Aldinburg sei als die volkreichste unter den christlichen Städten[4] befunden worden.SCH. 29. „Dort, sagte er, wurden sechzig Priester, nachdem die Uebrigen wie das Vieh geschlachtet waren, zu frevelhaftem Mutwillen aufbewahrt. Das Haupt
Schol. 28. Da Mistiwoi nicht vom Christenthume lassen wollte, ward er aus seinem Vaterlande vertrieben und floh zu den Barden, wo er als Christ ein hohes Alter erreichte.
Schol. 29. Aldinburg ist eine große Stadt derjenigen Sclaven, welche Waigrer heißen. Sie liegt an dem Meere, welches das baltische oder barbarische heißt, eine Tagereise von Hammaburg.
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_087.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)