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stürzte sich ins Meer und fand so ein würdiges Lebensende. [Seine Gemahlin beendigte nach dem Tode ihres Gemahls ihr Leben durch Hungern und Enthaltung von Nahrung auf eine klägliche Weise, wie sie’s verdiente.] Manche erzählen, er sei Christ gewesen, manche, er habe das Christenthum wieder verlassen; alle aber versichern, er habe sich auf Zeichendeutung verstanden, sich auf das Loos verlassen und seine ganze Hoffnung auf Vogelzeichen gesetzt. Daher erhielt er auch den Beinamen, daß man ihn nämlich Olaph Cracabben[1] nannte. Denn er war, wie man sagt, auch dem Betriebe der Zauberkunst ergeben und nahm alle Zauberer, woran jenes Land Ueberfluß hat, bei sich auf, und ging darum, durch deren Irrlehren hintergangen, zu Grunde.

39. SueinSCH. 27. besaß nach dem Tode des Cracabben zwei Reiche. Er nun zerstörte alsbald den Götzendienst und befahl durch eine Verordnung in Nortmannien das Christenthum anzunehmen. Damals setzte er auch einen gewissen Bischof Gotebald, der aus England kam, in Sconien zum Lehrer des Evangelii ein, welches derselbe denn auch mitunter in Schweden, häufig aber in Norwegen verkündigt haben soll.

40. Indeß war das tausendste Jahr1000. seit der Fleischwerdung des Herrn glücklich zu Ende gegangen; dies war das zwölfte Jahr des Erzbischofs (Libentius).

Im folgenden Jahre1002. erlag der sehr tapfere Kaiser Otto (III.), der schon die Dänen, die Sclaven[2] und ebenso die Franken

Schol. 27. Nach dem Tode von Olaph Trucc’s Sohn, Craccaben, besaß er zwei Reiche. Er zerstörte alsbald den Götzendienst in Nordmannien und befahl durch eine Verordnung, daß daselbst das Christenthum angenommen würde. Damals setzte er auch einen gewissen Gotebald, der aus England kam, als Bischof von Schonen zum Lehrer des Evangelii ein, welches derselbe denn auch mitunter in Schweden, häufig aber in Norwegen verkündigt haben soll.

  1. Von isländ. kráka, Krähe, und bein, Knochen.
  2. Nämlich 985—987, 990 f., 997. Siehe Thietmar, Buch IV, Kap. 8 und 20.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_086.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)