Seite:Hamburgische Kirchengeschichte (Adam von Bremen) 082.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und das der Schweden; auch er war ein Heide, den Christen sehr feind. An denselben soll von Seiten des Kaisers und des Bischofs von Hamburg ein gewisser Poppo gesandt sein, ein heiliger und weiser Mann, der damals für Sliaswig ordinirt war, und in Bezug auf das dänische Reich und den Frieden der Christen des Kaisers Anrecht auf Mitentscheidung in Anspruch nahm. Und er soll zur Bewährung des Christentums, als die Barbaren nach ihrem Brauche ein Zeichen forderten, ohne zu zögern, sofort ein glühendes Stück Eisen in die Hand genommen, es einhergetragen und die Hand darauf ganz unverletzt vorgezeigt haben[1]. Und obwohl nun dies leicht jeden Zweifel des Irrwahns heben zu können schien, so soll der Heilige Gottes doch einmal, um das Heidenthum jenes Volkes ganz zu entfernen, ein zweites sehr großes Wunder gethan haben. Er zog nämlich ein mit Wachs bestrichenes Gewand an, stellte sich darauf mitten in den Kreis des Volkes und befahl dasselbe in Gottes Namen anzuzünden. Er selbst aber ertrug, die Augen und Hände zum Himmel erhebend, die schmelzenden Flammen so geduldig, daß er, nachdem das Kleid völlig verbrannt und zu Asche gemacht war, mit heiterem und liebreichem Blicke bezeugte, er habe nicht einmal den Rauch des Brandes gespürt. Durch dieses Wunder überrascht, wurden damals viele Tausende durch ihn gläubig, und bis auf den heutigen Tag ist unter dem Volke und in den Kirchen der Dänen Poppo's Name hochgefeiert.

  1. Vergl. Thietmar, Buch II, Kap. 8. Der Vorfall wird aus verschiedenen Zeiten erzählt und sagenhaft ausgeschmückt.
Empfohlene Zitierweise:
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_082.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)