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war Haccon König, den, als ihn die Nortmannen, weil er sehr übermüthig verfuhr, aus seinem Reiche vertrieben, Harold durch seine Tapferkeit wieder einsetzte und den Knechten Christi günstig stimmte. [Dieser Haccon, ein sehr grausamer Fürst, der aus dem Geschlechte Inguars und vom Blute der Riesen abstammte, erlangte zuerst die Königswürde unter den Nortmannen, da dieselben vorher von Herzogen regiert wurden. Nachdem er nun 35 Jahre lang auf dem Throne gesessen hatte, starb er, indem er als Erben seines Scepters den Hartild hinterließ, der zugleich Dännemark und Nortmannien besaß.] England aber blieb, wie wir oben (I. 41) erwähnt haben und wie es die Geschichte der Angeln vermeldet, nach dem Tode Gudreds von der Zeit seiner Söhne, des Analaph, Sigtrih und Reginold an, ungefähr 100 Jahre hindurch unter der Herrschaft der Dänen. Da aber sandte Harold seinen Sohn Hiring mit einem Heere nach England, und dieser ward, nachdem er die Insel unterworfen hatte, von den Nordumbrern verrathen und getödtet.[1]

23. Erzbischof Adaldag nun ordinirte für Dännemark mehrere Bischöfe, deren Namen wir zwar gefunden haben, jedoch, für welchen Sitz ein jeder inthronisirt wurde, haben wir nicht erforschen können; ich vermuthe, aus dem Grunde, weil bei den noch so rohen Anfängen der dortigen christlichen Kirche keinem der Bischöfe ein bestimmter Sitz angewiesen wurde, sondern vielmehr sie alle, indem jeder von ihnen in seinem Streben, das Christenthum auszubreiten, immer weiter vorrückte, das Wort Gottes so den Ihrigen, wie Anderen ohne Unterschied gemeinsam zu verkünden mit einander wetteiferten. Dies scheinen sie noch heutzutage über Dännemark hinaus durch ganz Nortmannien und Schweden hin zu thun. Die für Dännemark ordinirten Bischöfe also sind folgende: Hored, Liafdag, Raginbrond[2] und

  1. Um 951, siehe Lappenberg, Gesch. von England I, Seite 392.
  2. Diese kommen schon oben Kap. 4 vor, der erste als Bischof von Schleswig, der zweite von Ripen, der dritte von Aarhus.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_073.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)