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schwerem und unentschiedenem Kampfe sich verbreitete, verursachte er den Zusammenstoß vieler gegen einander eifernden Parteien. Endlich gelang es dem rechtgläubigen Kaiser Ludwig, die Gemüther der einander widerstrebenden,SCH. 7. und zumal Gunthar, den Erzbischof von Köln, dessen Suffragankirche vorher Bremen gewesen war, zu beschwichtigen und er sandte darauf wegen dieser Angelegenheit Boten nach Rom an den allerheiligsten Papst Nicolaus. Dieser bewilligte ohne Schwierigkeit was durch das Bedürfniß der Kirche angerathen und durch die Concilien der Väter als etwas, das zweckmäßig geschehen könne, gebilligt war.864. Er bestätigte also kraft des apostolischen Ansehns, daß die Bremer und Hammaburger Kirche verbunden und fortan als eine einzige betrachtet würden. Die Urkunden über diesen Gegenstand werden noch in der Bremer Kirche sorgfältig bewahrt. In denselben ist auch noch hinzugefügt, daß derselbe Papst Nicolaus sowohl den Ansgar selbst, als auch dessen Nachfolger zu Legaten und Vicarien des apostolischen Stuhles unter allen Völkern der Schweden, Dänen und Sclaven bestellte, was auch schon vorher Gregor (IV.) zugestanden hatte. Die Vereinigung des Bremer und Hammaburger Sprengels fand also in der letzten Zeit des h. Ansgar Statt. In seinem Leben ist das Jahr nicht angegeben, die Verordnung des Königs aber nennt das 21ste Regierungsjahr; die Bulle des Papstes setzt das Jahr des Herrn 858, welches das 29ste seit der Einführung des Erzbischofes ist.[1]

30. Darnach wird im Leben des heiligen Bischofes geschrieben, wie er nach Dännemark kommend den jüngeren Horich auf dem Throne fand. Mit dieser Zeitbestimmung stimmt die Geschichte der Franken, welche der Dänen also gedenkt: die Nordmannen seien die Loire hinaufgefahren und hätten Tours

Schol. 7. Das Konzil, auf dem die Vereinbarung getroffen wurde, fand zu Worms statt, in Gegenwart des Kaisers, wie die Urkunde bezeugt.

  1. Das königl Privilegium ist nicht mehr vorhanden, die Bulle aber vom Jahre 864 (Jaffé-Ewald 1759 von zweifelhafter Echtheit.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_033.png&oldid=- (Version vom 6.1.2021)