Seite:Hamburgische Kirchengeschichte (Adam von Bremen) 030.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Indem diese Theilung von den Brüdern verfügt war, kam das Kloster Turholz zu Karls Antheil, und ward so dem heiligen Ansgar, der doch ein Recht darauf hatte, entfremdet.

25. Er aber rühmete in seiner Armuth den Herrn, und säete fortwährend das Wort Gottes, von dem ihm sein Sendamt geworden, den Fremden wie den Seinen unermüdlich aus. Daher kam es, daß er ein Gut Namens Ramsolan[1] von einer ehrwürdigen Frau, Namens Ikia, zum Geschenke erhielt. Dieser im Bisthume Ferden belegene Ort ist von Hammaburg drei Meilen entfernt. Daselbst gründete der Heilige Gottes ein Kloster, in welchem er die Gebeine der heiligen Bekenner Sixtus und Sinnicius und andere Reliquien hinterlegte, die er auf seiner Flucht von Hammaburg mit fortgebracht hatte. Da sammelte er seine flüchtige Heerde wieder und in diesem Hafen barg er die von den Heiden vertriebenen Gefährten. Von diesem Orte aus die Hammaburger Kirche besuchend, befestigte er im Glauben die Nordelbinger, welche vorher die Verfolgung verwirret hatte. Damals sandte er auch, damit die Heidenmission ja nicht durch irgendwelche Trägheit von seiner Seite erkalte, Prediger nach Dännemark, den Eremiten Hartgar aber nach Schweden. Auch nach Bremen soll er gekommen, jedoch von dem Bischofe des Orts, der ihn ob seiner Gelehrsamkeit und Verdienste beneidete, fortgetrieben sein.845. Darnach starb Leuderich, Bischof von Bremen, und wurde in der St. Petrikirche an der Südseite des Altars bestattet. Er verschied aber am 24. August und die Kirche blieb lange verwaist.

26. Darauf übertrug der ruhmreiche Kaiser Ludwig der Fromme,[2] dem die Zerstörung der Hammaburger Kirche zu Herzen ging, dem ehrwürdigen Ansgar das Bremer Bisthum. Obgleich derselbe nun die kanonischen Verordnungen, nach denen
  1. Ramesloh, was sich darauf bezieht, steht nicht in Ansgars Leben von Rimbert, und die darüber vorhandenen Urkunden sind Fälschungen.
  2. So nennt er auch im 40. Kap. Ludwig den Deutschen.
Empfohlene Zitierweise:
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_030.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)