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Sixtus aber und des Sinnicius sammt anderen Reliquien von Märtyrern brachte er nach der Stadt Hammaburg [des h. Remigius leibliche Ueberreste aber bewahrte er mit geziemender Ehre zu Bremen].

Willerich nun sammelte eine sehr zahlreiche Geistlichkeit, vom Volke aber erlangte er für die Bremer Kirche ein großes Besitzthum. Damals brachte Karl dem Erlöser als ein Almosen für die Bremer Kirche hundert Hufen dar. Dies steht zu lesen im dritten Buche der Schenkungen im ersten Kapitel, woselbst es auch in häufiger Erwähnung wiederholt also heißt: „Für die heilige Kirche, welche erbauet ist zu Ehren des h. Apostels Petrus, an einem Orte oder einer Stadt des Reiches,[1] Namens Bremen, wo Willerich, ein Knecht der Knechte Gottes, Bischof ist.“ Derselbe starb als hochbetagter Greis im Jahre des Herrn 837838. welches das 26ste und vorletzte Jahr Kaiser Ludwigs ist.[2] Er ward bestattet im Dome des h. Petrus, an der Nordseite des Altars, am vierten Mai.

21. Leuderich, der Ordnung nach der dritte, saß acht Jahre lang auf dem bischöflichen Stuhle. Wenn wir gleich seine Jahre nicht sicher wissen, so lernen wir doch aus eben jenem Buche der Darbringungen, daß er Willerichs Diaconus und bis ins sechste Jahr[3]845. Ludwigs des Jüngeren Bischof gewesen sei, wie das im 58. Kapitel geschrieben stehet. Er soll auch stolz gewesen sein; was man daraus schließen kann, daß er sich mitunter als den Hüter, mitunter als den Hirten der Bremischen Kirche rühmte.

22. In jenen Tagen bestellte unser heiliger Vater Ansgar, das ihm anvertraute Sendamt kraftvoll ausübend, die junge Pflanzung zu Hammaburg im Schweiße seines Angesichtes, indem er durch die Lehre seines Mundes, wie durch das Werk seiner Hände die Kirche versorgte. Oftmals besuchte er auch das
  1. Villa publica. An eine Stadt im späteren Sinne ist natürlich noch nicht zu denken.
  2. Die Zahl 887 ist falsch; eine Handschrift hat 839. Nach den Annalen von Korvei starb Willerich 838.
  3. D. h seit dem Tode Ludwigs des Frommen, also 845.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_027.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)