Seite:Haenel Kostbare Waffen.pdf/95

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Eisen, blank, geätzt und vergoldet. – Schild, mit breiter, von runden und rhombischen Feldern durchbrochner Bordüre, konzentrisch eingeteiltem Innenfeld, zeigt in den figürlichen Teilen Kriegerköpfe, Armaturen, Musikinstrumente. Die Dekoration der Haube dieser völlig entsprechend. Das Fünfblatt um den viereckigen Stachel und die Rosetten der Nieten sowie die Federhülse Messing vergoldet. – Am Stachel, sehr undeutlich, die Nürnberger Beschau.

Ges. Inventar 1606, S. 918: Zwey eisern Rundel, mit Stachel und golt geetzt, auch Roht und brauner Seiden befranst.
Inv. Türkenkammer 1683, S. 10: Zwey eiserne rundte mit göldenen Kriegesrüstungen geetzte Tarzschen mit eisernen viereckigten Stacheln und zugehörigen Zweyen Sturmhauben mit eisernen ohrlappen von einerley arbeit, die eine Tarzsche mit rohten Sammet, die Haube aber mit rohten Atlaß gefüttert … die Tarzschen mit Sammeten riemen, mit eisernen vergüldeten Beschlägen.

Es muß auffallen, daß die Hauben in dem ältesten Inventar nicht den Schilden beigegeben sind. Die Rüstkammer besitzt auch das andere, hier genannte Paar, das, bis auf das Futter, mit dem hier abgebildeten völlig gleich ist. – Der Stil der Ätzung weist auf die Schule des Wilhelm von Worms d. J.; er ist bezeichnend für die süddeutsche Hochrenaissance zu Ende des 16. Jahrhunderts. – (FHM. E 540.)

Empfohlene Zitierweise:
Erich Haenel: Kostbare Waffen aus der Dresdner Rüstkammer. Karl W. Hiersemann, Leipzig 1923, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Haenel_Kostbare_Waffen.pdf/95&oldid=- (Version vom 6.1.2019)