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a. Grüne Seide, Stickerei in Gold und Schwarz; Beschläge Eisen, vergoldet.

b. Schwarzer Samt, Stickerei in Gold und Silber. Beschläge Messing, gegossen, der Grund schwarz lackiert: am Haken die Gestalt der Hoffnung, in einem Medaillon; auf den Schnallen mannliche Masken.

c. Braunes Leder, geschnitten, gesteppt und mit grüner Seide unterlegt. Beschläge Eisen, verzinkt.

War früher dem Feldharnisch des Markgraf Johann Georg von Brandenburg (1525–1598) beigegeben (FHM. G 55), der sich seit 1907 im Zeughaus zu Berlin befindet.

d. Blaue Seide, mit Schwarz und Gold gestickt. Beschläge Eisen vergoldet.

e. Weiße Seide, Stickerei von Gold, Silber und bunter Seide in Relief: Trophäengruppen. Beschläge Eisen vergoldet, Futter roter Samt.

Darüber: Schwarze Seide, Stickerei in Schwarz, Beschläge Gold mit Diamanten besetzt, Ränder und Perlen von schwarzem Email.

Ges. Inv. 1680, I, Churkammer N. 174 (S. 798): Ein Leibgürtel und gehencke, von schwarzen Atlas mit schwarz Seidenen blumen gesticket, woran ein starckes vollkommenes beschläge von golde, durchaus mit schönen großen auch mitlern und kleinen orientalischen Diamanten reichlich besäzet, vornen an der schließung des Leibgürtels der nahme G und ao. 1624.
Ges. Inv. 1606, S. 467: Der leib und Henggürtell schwartzer sammet, mit golt beschlagen.

Das Gehänge gehört zu dem Rapier mit goldenem, reich emailliertem Griff, das Kaiser Maximilian 1575 dem Kurfürst August schenkte, einer Arbeit des spanischen Goldschmiedes Juan Pockh (Tafel 48, S. 96). Der Stil des Beschläges auf der Tasche wie die Inschrift (Johann Georg) und die Jahreszahl auf dem (nicht mehr vorhandenen) Gürtel beweisen, daß die Tasche ein halbes Jahrhundert nach der Entstehung des Rapiers neu montiert worden ist.

f. Braunes Leder, mit gelber Seide gesteppt; Beschläge Eisen gebläut.

Wehrgehänge: g. Weiße Seide mit Gold und Silber gestickt, der Grund mit Silberflimmern (Pailletten) besetzt.

h. Schwarzer Samt, Reliefstickerei in Gold und bunter Seide. In ovalen, von Puttenköpfen gekrönten Rahmen Tierszenen (Bär, Hund, Löwe und Affen, Pelikan, Drache), weiter eine Hand, die ein bekränztes Schwert hält, und ein Adler im Horst. Beschläge Messing vergoldet.

Die Wehrgehänge g und h wurden über der rechten Schulter getragen: ein kurzer Riemen war an die vordere Schlaufe angenietet und wurde auf der Brust in das schmale Ende eingeschnallt, sodaß die Tasche an der linken Hüfte schrag nach hinten hing.

Empfohlene Zitierweise:
Erich Haenel: Kostbare Waffen aus der Dresdner Rüstkammer. Karl W. Hiersemann, Leipzig 1923, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Haenel_Kostbare_Waffen.pdf/251&oldid=- (Version vom 6.1.2019)